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Update: Roxio kauft Pressplay und macht daraus Napster

19.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Inzwischen ist die Sache (Computerwoche online berichtete) offiziell: Roxio übernimmt den von Sony und Vivendi Universal gegründeten Online-Musikdienst Pressplay, um ihn unter dem Namen Napster weiterzuführen. Roxio übernimmt für 12,5 Millionen Dollar in bar und 3,9 Millionen eigene Aktien praktisch alle Vermögenswerte von Pressplay. Der Deal hat damit einen Wert von rund 39 Millionen Dollar. Die bisherigen Pressplay-Eigentümer können außerdem erfolgsabhängig noch je bis 6,25 Millionen Dollar aus dem Cash Flow des "neuen Napster" verdienen, das im März kommenden Jahres starten soll.

"Roxios Kauf von Pressplay beschleunigt die Entwicklung unseres Online-Musikgeschäfts signifikant, die für die strategische Entwicklung unserer Firma von zentraler Bedeutung ist", erklärte CEO (Chief Executive Officer) Chris Gorog. Pressplays President Mike Bebel wird direkt an Gorog berichten, auch die restliche Führungsmannschaft des Musikdienstes bleibt an den bisherigen Standorten Los Angeles und New York im Amt. Universal und Sony Music, durch die Transaktion Minderheitsaktionäre von Roxio, entsenden je ein Mitglied in dessen Verwaltungsrat.

Roxios Finanzchef Elliot Carpenter erklärte, seine Firma werde in den Relaunch von Napster vermutlich etwa 20 Millionen Dollar stecken. Der Service werde zunächst negativen Cash Flow einfahren, bis er größere Verbreitung finde. Wie genau Roxio das erreichen will, wurde noch nicht verraten. Pressplay schrieb jedenfalls bisher nur rote Zahlen. Wie sich die Übernahme bilanztechnisch auf Roxios kommendes Quartals- und Jahresergebnis auswirken wird, will die Firma am kommenden Mittwoch in ihrer Bilanzpressekonferenz zum abgeschlossenen vierten Quartal und Geschäftsjahr 2002/03 mitteilen. (tc)