Web

Update: O2-Umsatz sinkt langsamer

30.07.2007
Trotz steigender Kundenzahlen verbuchte der Münchner Mobilfunkkonzern O2 im zweiten Quartal 2007 mit 727 Millionen Euro einen niedrigeren Umsatz als im Vorjahr.

Geradezu euphorisch bewertet der Mobilfunker O2 seine jüngsten Zahlen, die er heute vorlegte, als "Zweites Quartal von O2 – fast wie Weihnachten". Zu dieser positiven Einschätzung kommt der Konzern, weil er die Zahl seiner Kunden im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf rund 11,6 Millionen steigern konnte. Allerdings ist die Feiertagsstimmung bei O2 getrübt: Rund 700 Mitarbeiter werden an der Bescherung nicht teilnehmen, da das Unternehmen sie aus Kostengründen entlässt. Die Münchner haben nämlich trotz steigender Kundenzahlen mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. So erzielte die Mobilfunksparte im zweiten Quartal mit 727 Millionen Euro einen um 3,8 Prozent niedrigeren Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im ersten Quartal 2007 war der Umsatz noch um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen bei der Neukundengewinnung sein bestes zweites Quartal der Firmengeschichte geschrieben. Mit rund 374.000 Neukunden zählt O2 nun knapp 11,6 Millionen Benutzer. Dabei halten sich Prepaid- und Postpaid-Kunden in etwa die Waage. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sieht sich der Konzern in seiner 2006 gestarteten Produktoffensive bestärkt. Erst kürzlich hatte O2 sein Portfolio um eine Flatrate in alle Netze ergänzt und die Preise für seine Minutenpakete gesenkt.

Zudem konnte das Unternehmen den Umsatz pro Kunde ausbauen. Im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres ist der durchschnittliche ARPU (Average Revenue Per User) von 20,50 auf 20,90 Euro im Monat leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der ARPU durch die von der Regulierungsbehörde vorgeschriebene Senkung der Terminierungsentgelte und den Preisrückgang im Mobilfunk allerdings um 3,30 Euro gesunken. Dabei hat die Regulierung der Terminierungsentgelte zum ARPU-Rückgang mit zirka drei Euro beigetragen.

Der operative Gewinn vor Sonderposten lag für O2 und die Schwester Telefónica Deutschland im zweiten Quartal 2007 bei 98 Millionen Euro, was einer Marge von 11,4 Prozent entspricht. Darin sind Restrukturierungskosten in Höhe von 96,5 Millionen Euro enthalten. Telefónica Deutschland bedient hierzulande über Partner mittlerweile rund 340.000 DSL-Kunden. Für den Breitband-Anschluss von O2, der ebenfalls über das Telefónica-Netz läuft, haben sich zirka 34.000 Kunden entschieden. (hi)