Studie

Update: Keine Krebsgefahr durch Handys - Risiken für Kinder ungeklärt

17.06.2008

Nicht nur Handys funken - Strahlungsquellen im Alltag

Wer Sorgen vor gesundheitliche Risiken durch Handys hat, darf auch keine digitalen schnurlosen Telefone benutzen. Die Schnurlosen, die heute fast alle nach dem DECT-Standard funktionieren, sind laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) oft die größte Strahlungsquelle im Haus. Aber auch Computer-Funkverbindungen wie WLAN und Bluetooth strahlen. Für alle diese Geräte gilt, dass kein Körperteil des Benutzers mehr als 2 Watt Strahlungsleistung pro Kilogramm aufnehmen darf (SAR-Wert 2W/kg, "spezifische Absorptionsrate").

Ein Vergleich der gängigsten Alltags-Kommunikationstechnik:

  • Die üblichen Handys im D- und E-Netz (GSM, Global System for Mobile Communication; 890 bis 1880 Megahertz) funken mit einer Leistung von maximal 2 Watt. Die Strahlung wird in kurzen Pulsen ausgesendet, damit sich mehrere Handys einen Kanal teilen können. So ergibt sich eine maximale mittlere Leistung von 0,25 Watt. Sobald das Handy jedoch eine gute Verbindung zur Basisstation hat, regelt es die Sendeleistung herunter, um die Batterie zu schonen. Außerdem funkt es nur, wenn auch gesprochen wird. Die durchschnittliche Sendeleistung liegt daher nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei nur rund 0,008 Watt.

  • UMTS-Mobiltelefone (Universal Mobile Telecommunication System; 1920 bis 2170 Megahertz) senden nicht in Pulsen, sondern dauerhaft. Ihre maximale Sendeleistung beträgt dabei 0,125 Watt. Ist die Verbindung gut, wird die Sendeleistung wie bei GSM-Handys reduziert.

  • Die meisten digitalen schnurlosen Telefone arbeiten mit dem DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telephone; 1880 bis 1900 Megahertz). Sie und ihre Basisstationen funken unabhängig von der Verbindungsqualität stets mit der höchsten Leistung von 0,25 Watt. Dabei ist die Strahlung wie beim GSM-Handy in Pulse zerhackt. Jede hundertstel Sekunde teilt sich in 24 Abschnitte, so dass sich für Telefon und Basisstation eine mittlere abgestrahlte Leistung von je rund 0,01 Watt ergibt. Zudem sendet die DECT-Basisstation auch außerhalb eines Telefonats regelmäßig Kontrollsignale an das Telefon, so dass sie auch in Ruhezeiten mit 0,0025 Watt strahlt. Inzwischen gibt es laut Bundesamt für Strahlenschutz einige DECT-Modelle, die Sendeleistung und Kontrollsignale reduzieren können.

  • Das drahtlose Computernetz WLAN (Wireless Local Area Network; 2400 bis 2480 und 5100 bis 5800 Megahertz) funkt je nach Frequenz mit 0,1 bis 1,0 Watt. Auch im Ruhezustand kontaktiert der Zugangspunkt ("Access Point") die verbundenen Geräte jede Zehntelsekunde mit einem Kontrollsignal. Endgeräte wie Laptops funken nur, wenn auch Daten übertragen werden.

  • Die kabellose Bluetooth-Verbindung (2400 bis 2480 Megahertz) von Computern und Peripheriegeräten wie Maus, Tastatur oder Drucker hat drei Klassen von Sendestärken: In Klasse I sind 0,1 Watt erlaubt, was eine Reichweite von bis zu 100 Metern ermöglicht, in Klasse II nur noch 0,0025 Watt für maximal 50 Meter Reichweite und in Klasse III lediglich 0,001 Watt für maximal 10 Meter Reichweite. Die Strahlungsleistung hängt jeweils von der zu übertragenden Datenmenge ab.

(dpa/tc)