Update: Hewlett-Packard beliefert Wal-Mart mit Appliances für Data Warehousing

03.08.2007
Nach dem Überraschungs-Coup werden weitere Details bekannt, warum der Handelsriese neben Teradata künftig auch auf HP setzen will.

Es war nur eine karge Pressemitteilung, mit der Hewlett-Packard (HP) gestern angekündigt hatte, Wal-Mart und seine rund 4000 Filialen wollten künftig mit der Data-Warehouse-Appliance "Neoview" arbeiten. Der Deal kam für Außenstehende überraschend, denn bis dato hatte HP neben der konzernintern genutzten Neoview-Lösung keine Referenz vorzeigen können. Zudem ist Wal-Mart mit einer der größten Data-Warehouse-Installationen weltweit Groß- und Referenzkunde des HP-Konkurrenten Teradata.
Ebenso erstaunte es Branchenkenner, dass Wal-Mart-Manager in besagter Pressenotiz sich öffentlich für Neoview aussprachen und die erst im Frühjahr vorgestellte Appliance als geeignete Lösung für künftige Anforderungen im Business Intelligence (BI) beim Handelsriesen lobten. Insidern zufolge ist dies nicht zuletzt den guten Beziehungen zu verdanken, die HP zu Wal-Mart besitzt. Neben Chief Executive Officer Mark Hurd, der zuvor die Geschäfte von Teradata leitete und daher die Konkurrenz in- und auswendig kennt, wird auch Randall Mott, Executive Vice President und Chief Information Officer (CIO) bei HP, eine entscheidende Rolle bei dem Deal nachgesagt, da Mott zuvor CIO bei Wal-Mart gewesen war.

Über die Folgen und das tatsächliche Ausmaß des Abkommens ist indes wenig bekannt. Weder HP noch Teradata wollten sich bisher auf Anfrage äußern. Insidern zufolge hat vor allem Teradata das Problem, aufgrund einer Vereinbarung mit Wal-Mart, nicht öffentlich Stellung nehmen zu dürfen. Doch zumindest ist klar, dass Neoview kein Ersatz für Teradata ist. Dies machte Nancy Stewart, Chief Technology Officer bei Wal-Mart, jetzt gegenüber der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" klar und betonte zugleich, dass man hohe Erwartungen an HP und Neoview stelle.
Neoview solle das bestehende Data Warehouse, das mit Teradata gebaut wurde, ergänzen und vor allem Zuliefererdaten auswerten. Man habe höchste Anforderungen an die Appliance in puncto Integration in den IT-Landschaft, Analyse-Performance und Verfügbarkeit gestellt, die das Produkt indes selbst an problematischen Tagen, wie am Tag nach Thanksgiving erfüllen konnte (siehe auch den Beitrag "Was bringt das Data Warehouse aus der Box"). Wal-Mart muss täglich rund 800 Millionen Transaktionen verarbeiten. Details zum Umfang und zur Rolle der Neoview-Installation beim Aufbau künftiger BI-Lösungen wollte die Managerin nicht nennen. Sie sagte nur, dass Wal-Mart derzeit vor allem die Auswertung der immer weiter anwachsenden Datenmengen zu schaffen mache. (as)