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Update: Grünes Licht für Galileo-Start

26.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Verkehrsminister der EU genehmigten heute Vormittag in Brüssel die noch ausstehenden 450 Millionen Euro Anschubfinanzierung für das Projekt "Galileo", in dessen Rahmen eine Alternative zum GPS (Global Positioning System) der USA entstehen soll. Experten schätzen die Kosten für das Projekt auf insgesamt 3,6 Milliarden Euro. Die Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft hatten die Verkehrsminister auf ihrem Gipfeltreffen in Barcelona aufgefordert, den Startschuss für den GPS-Rivalen zu geben.

Für die Vorbereitungsphase, die bis 2005 angesetzt ist, sind zunächst 1,1 Milliarden Euro vorgesehen. 100 Millionen Euro hatte die EU schon zuvor genehmigt, die übrigen 550 Millionen Euro steuert die Europäische Raumfahrtagentur ESA bei. Von 2006 an sollen die Satelliten gebaut und ins All geschossen werden; der operative Betrieb soll dann im Jahr 2008 beginnen. Ungeklärt bleibt allerdings, woher das Geld für Installation und Betrieb nach 2005 kommen soll.

Für die Vorbereitung will die EU - aller Wahrscheinlichkeit nach in Brüssel - ein gemeinsames Unternehmen gründen, das hauptsächlich die Ausschreibung für Bau und Betrieb des Systems vorbereiten soll. Es soll ferner weitere zivile Anwendungsgebiete für Galileo finden. Die private Wirtschaft soll sich bereits in der Vorbereitungsphase beteiligen. Inwieweit Firmen dann auf die Entscheidung des Gemeinschaftsunternehmens Einfluss nehmen können, wollen die Minister noch klären. (tc)