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Update: Einigung zwischen Siemens und IG Metall

21.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bei den Verhandlungen zwischen Siemens und der IG Metall über die Zukunft der angeschlagenen Kommunikationssparte Com hat es einen Durchbruch gegeben. Beide Seiten hätten sich bei den Verhandlungen am Dienstagabend auf eine gemeinsame Linie verständigt, erfuhr die "dpa" am Mittwoch. Am Donnerstag sollten Details bekannt gegeben werden. Siemens hatte einen Stellenabbau bei Com angekündigt, auch die IG Metall hatte Überkapazitäten eingeräumt.

Siemens hatte am Montag umfangreiche Sanierungspläne für seine Krisensparten vorgestellt. Demnach sollen beim IT-Dienstleister SBS 2.400 Stellen in Deutschland gestrichen werden. Auch bei Com sei ein Arbeitsplatzabbau geplant, hieß es. Eine Zahl wurde bisher nicht bekannt. Spekulationen über 4.000 bedrohte Stellen sollen nach "dpa"-Informationen aber unzutreffend sein. Dem Vernehmen nach soll bei Com ein Teil des Stellenabbaus zum Beispiel über flexible Arbeitszeitregelungen und Altersteilzeit abgefangen werden.

Ein Siemens-Sprecher bestätigte lediglich: "Es hat Gespräche gegeben." Der Konzern werde sich so zeitnah wie möglich zu den Ergebnissen äußern.

In einer E-Mail an die Com-Beschäftigten warb der neue Com-Chef und Siemens-Zentralvorstand Thomas Ganswindt um Verständnis. "Ich bin überzeugt: Nachdem wir unsere Aufgaben gelöst haben, schalten diegelben Lichter auf grün und wir können mit unseren Geschäften Vollgas geben", schrieb er. Probleme gebe es im Arbeitsgebiet Netzwerke und bei den Schnurlostelefonen. Hier solle der mögliche Stellenabbau jeweils über natürliche Fluktuation und mit Abfindungsangeboten erfolgen. Für das Geschäft mit Telefonanlagen für Firmenkunden fehlte dieser Hinweis.

Beim geplanten Abbau von 2.400 Arbeitsplätzen bei seinem IT- Dienstleiter SBS schließt Ganswindt betriebsbedingte Kündigungen ausdrücklich nicht aus. "Wir werden den Abbau gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern so sozialverträglich wie möglich gestalten", schrieb der Siemens-Zentralvorstand in einer weiteren E-Mail an die SBS-Beschäftigten. Dabei könnten betriebsbedingte Kündigungen aber nicht ausgeschlossen werden. Der Stellenabbau sei schmerzlich, aber unumgänglich. (dpa/mb)