Update: Benq Mobile erwägt Stellenabbau in Deutschland

03.07.2006
Um bis Jahresende wieder profitabel zu werden, könnten bis zu zehn Prozent der hiesigen Belegschaft des Handy-Herstellers ihren Arbeitsplatz verlieren.

Der Stellenabbau sei nur eines von mehreren möglichen Szenarien, um Benq Mobile in die Gewinnzone zurückzubringen, erklärte Pressesprecher Florian Gersbach der COMPUTERWOCHE. Konkrete Pläne würden jedoch erst Mitte des Monats präsentiert. Die in den Medien kursierenden Angaben seien jedoch deutlich dramatisiert. Die "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) hatte unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, dass ein Viertel der 3300 Mitarbeiter in Deutschland ihren Job verlieren sollen.

Gersbach räumte ein, dass Benq Mobile ein halbes Jahr nach der Aufnahme des Geschäftsbetriebs unter gewissen Anlaufschwierigkeiten leide. So seien Marktanteile und Stückzahlen nach der Übernahme von Siemens' Handy-Sparte deutlich zurückgegangen. Ein Grund dafür ist, dass die neuen Handy-Modelle nicht rechtzeitig in die Geschäfte gelangten.

Um aus der Verlustzone zu kommen, hat der Chef von Benq Mobile, Clemens Joos, angekündigt, die Betriebskosten im laufenden Jahr um 500 Millionen Euro zu senken. Unter anderem hat das Unternehmen dazu bereits sein Entwicklungszentrum im dänischen Alborg mit 200 Mitarbeitern an den US-Konkurrenten Motorola verkauft.

Benq Mobile beschäftigt weltweit 7000 Mitarbeiter, davon 3300 in Deutschland. Für die Werke in Kamp-Lintfort und Bocholt, wo 1900 Angestellte hauptsächlich in der Produktion arbeiten, läuft Ende des Jahres eine Standortgarantie aus. Die 1400 Mitarbeiter in München, die vorwiegend in Entwicklung, Marketing und Verwaltung tätig sind, genießen keinen besonderen Kündigungsschutz. (mb)