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Update: AOL lenkt ein beim E-Mail-Streit

06.03.2006
Die Ankündigung des Providers, künftig für die zuverlässige Zustellung kommerzieller E-Mails kassieren zu wollen, hatte in den vergangen Tagen zu massiven Protesten geführt. Nun will das Unternehmen ein Stück weit einlenken: Nicht-Regierungsorganisationen sollen ausgenommen werden.

Über 50 Unternehmen und Non-Profit-Organisationen in den USA hatten sich in den vergangen Tagen zusammengeschlossen, um gegen die Gebührenpläne AOLs zu protestieren. Das Unternehmen plant, gewerblich E-Mails an seine Kunden nur noch dann garantiert zuzustellen, wenn die Versender sich zuvor beim AOL-Partner und Sicherheitsexperten Goodmail Systems registieren und einen Obulus bezahlen (die CW berichtete). Als Reaktion auf die Proteste erklärte jetzt Firmensprecher Nicholas Graham, dass die Kritiker lediglich Verwirrung stiften würden und keinen Erfolg damit hätten.

Zugleich kündigte AOL aber an, die Non-Profit-Organisationen aus der Regelung herauszunehmen und ihnen stattdessen für sie kostenlose Alternativmodelle anbieten zu wollen. So können alle Organisationen, die AOLs E-Mail-Richtlinen akzeptieren, den bisherigen Dienst "Enhanced White List" nutzen, den AOL offenbar ursprünglich durch den Dienst von Goodmail Systems ersetzen wollte. Er gewährleistet laut Provider in etwa die gleiche zuverlässige Übermittlung wie sein kommerzieller Gegenpart, bietet aber anders als dieser keine Zertifizierung der E-Mails. Alternativ schlägt AOL den Organisationen vor, sich statt bei Goodmail Systems bei anderen E-Mail-Zustelldiensten anzumelden. Die Gebühren will AOL übernehmen. Man verhandle derzeit mit verschiedenen Dienstleistern und will dieses Verfahren voraussichtlich in drei Monaten einführen. (as)