Kaum Spezial-Tools

Unzufrieden mit Steuerungs- und Planungssystemen

21.05.2010
Von Johannes Klostermeier

Steuerungs- und Planungssysteme sind noch in der Einführungsphase

Bei Reporting, Datenanalyse, Planung und Budgetierung sind Steuerungs- und Planungssysteme zwar etabliert, aber befinden sich noch in der Einführungsphase. Die Studie zeigt, dass 80 Prozent der Befragten regelmäßig Daten aus ihren Systemen für Steuerung und Planung exportieren. Ein Umstand, der laut BARC darauf hindeute, dass es an spezialisierten Systemen fehlt und weise auf eine generell mangelnde Unterstützung durch die eingesetzten Lösungen hin.

„Die Umstellung des Rechnungswesens von der kameralen auf eine doppische Buchführung, neue gesetzliche Anforderungen (etwa die EU-Dienstleistungsrichtlinie), der steigende Bedarf an Kostentransparenz sowie der demografische Wandel lassen vermuten, dass der Einsatz von Steuerungs- und Planungssystemen in Zukunft über alle Fachreferate hinweg weiter zunehmen wird", sagte Melanie Mack, Senior Analystin bei Barc.

Der noch geringe Einsatz spezialisierter Werkzeuge, die verglichen mit dem privatwirtschaftlichen Sektor seltenere Nutzung spezifischer Funktionen, häufig fehlende Architekturen, Datenmanagementkonzepte sowie organisatorische Verankerung zeigten deutlich, dass sich der öffentliche Sektor noch in einer früheren Einführungsphase von Steuerungs- und Planungssystemen befindet.

Zwar haben heute bereits über 80 Prozent der befragten Behörden spezielle Softwarelösungen oder Microsoft Excel für Steuerungs- und Planungszwecke im Einsatz. Die Nutzung erfolgt allerdings eher wöchentlich oder monatlich und nicht täglich, sodass viele Potenziale der eingesetzten Software nicht genutzt werden. Etabliert hat sich die Nutzung dabei insbesondere für die Themen Reporting, Datenanalyse sowie Planung und Budgetierung. Zukunftsthemen sind die Umsetzung von Dashboards/Cockpits sowie Balanced-Scorecard-Anwendungen.

Christian Fuchs, Analyst bei Barc, sagte: „Besonders bedenklich ist, dass 30 Prozent der befragten Behörden angaben, „kein Datenmanagementkonzept" zu besitzen. Somit fehlt bei den meisten öffentlichen Einrichtungen ein wesentliches Fundament eines jeden Steuerungs- und Planungssystems und ein wesentlichen Fundament für ein effizientes Steuerungs- und Planungssystem. Auch innovative Technologien wie Dashboards oder Balanced-Scorecard-Anwendungen zur Visualisierung von Kennzahlen und Informationen sind noch nicht in großem Umfang in der öffentlichen Verwaltung angekommen.