Investitionen geplant

Unternehmer wollen nichts mehr von Krise hören

22.09.2009
Von pte pte
Die Investitionsfreude deutscher Unternehmer ist zurückgekehrt. CRM, Innovations-Management, strategische Planung und Liquiditätssteuerung stehen im Mittelpunkt.

Obwohl Wirtschaftsweise derzeit gerne vor neuen Konjunkturdämpfern und sogar einem möglichen Double-Dip warnen, überwiegt wieder der Optimismus. Wie die Deutsche Bank in Zusammenarbeit mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen und dem Jungunternehmerverband BJU aufzeigt, haben knapp zwei Drittel der Firmenchefs mittlerweile "genug von der Krise gehört". Jetzt gelte es, sie hinter sich zu lassen. Entsprechend zuversichtlich und selbstbewusst würden die Unternehmen in die wirtschaftliche Zukunft blicken, obwohl das Umfeld nach wie vor schwierig sei. Über 80 Prozent gehen dabei von unternehmerischem Erfolg aus.

Zwar seien die Unternehmer wieder stärker zu Investitionen bereit als noch vor wenigen Monaten. Dafür besteht jedoch auch ein entsprechend hoher Finanzierungsbedarf. Der Europäischen Zentralbank zufolge herrscht hauptsächlich bei kleinen Firmen ein Kredit-Engpass. In der Eurozone wurde im ersten Halbjahr rund jeder achte Kreditantrag von Firmen mit weniger als 250 Mitarbeitern gänzlich abgelehnt. Dabei hat etwa die Deutsche Bank eigenen Angaben zufolge die Kreditvergabe für Geschäftskunden erweitert - in den ersten sechs Monaten 2009 um plus fünf Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte des Vorjahres.

Neben Investitionen in die Produktentwicklung steht bei deutschen Firmen besonders die Kundenbetreuung im Fokus, weshalb Kundenbindungsmanagement im kommenden Jahr in vielen Betrieben ein Kernthema sei. Darüber hinaus setzen die Unternehmen auf Innovationsmanagement, strategische Planung und Liquiditätssteuerung. Investiert werde daher hauptsächlich in neue Produkte, Dienstleistungen und Vertriebswege, während etwa Fusionen und Akquisitionen oder Outsourcing als weniger wichtig erachtet würden. Auf der Suche nach neuen Geschäftsideen lasse man sich nicht von den vielen negativen Wirtschaftsmeldungen abschrecken. Im Vorfeld der Bundestagswahl sollten den Unternehmern nach über die Themen Wirtschaft und Arbeit hinaus hauptsächlich Bildung und Forschung auf der politischen Agenda stehen. (pte)