IDC-Studie Mobile Security in Deutschland

Unternehmen zwischen Business Enablement und Absicherung

16.02.2017
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Unsicherheitsfaktor Rapid Mobile App Development

Ein weiteres mobiles Gefahrenpotenzial liegt laut IDC in der zunehmenden Autonomie der Fachbereiche. Dank dezentraler Mobility-Budgets und einfach zu nutzenden Tools für die App-Entwicklung (Rapid Mobile App Developement) spielen sie eine immer wichtigere Rolle in der Enterprise-Mobility-Strategie.

Dabei ist es aus Sicht von IDC angesichts der Schnelligkeit, Relevanz und Entlastung der IT eine vielversprechende Idee, dass Fachbereiche ihre eigenen Apps entwickeln. "Allerdings darf durch die Verwirklichung einer in dieser Weise ausgestalteten 'Mobile First'-Strategie nicht 'Security Second' die Folge sein," mahnt Mark Schulte. "Denn dass Mitarbeiter ohne Programmierkenntnisse, Erfahrungen mit Sicherheitskonzepten, Kenntnissen über gesetzliche Vorgaben Apps bauen, ist ohne ein adäquates Security Framework ein Albtraum für die IT."

Trotz dieser potenziellen Gefahren wird der Trend der dezentralen App-Entwicklung eher noch zu- als abnehmen. So sehen selbst die IT-Entscheider darin - und das interessanterweise häufiger als ihre Fachbereichskollegen - deutliche Vorteile wie Schnelligkeit bei der App-Bereitstellung (58 Prozent) oder Entlastung der IT (57 Prozent), wenn gleich sie natürlich in Zukunft auch große Sicherheitsherausforderungen erwarten (63 Prozent Zustimmung).

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

Aus Sicht von IDC haben die meisten IT-Entscheider inzwischen erkannt: Je intensiver sie durch mobile Technologien das Business unterstützen, desto wichtiger wird deren Absicherung. Als Konsequenz rechnen die Marktforscher damit, dass die Ausgaben für Mobile-Security-Lösungen in Deutschland bis 2020 um durchschnittlich elf Prozent jährlich wachsen.

Die Marktforscher warnen jedoch davor, dass Technologie allein nicht ausreicht, um mobile Geräte, Apps und Firmendaten ganzheitlich zu schützen. Der Schlüssel zu einer umfassenden mobilen Sicherheit ist es, die Anwender zu einem aufgeklärten und damit sorgfältigen Umgang zu bewegen. Es zeichnen sich zudem bereits neue Herausforderungen und Veränderungen im Bereich der mobilen Sicherheit ab, denen sich Unternehmen künftig stellen müssen.

Aus Sicht von IDC werden eine zunehmende Autonomie der Fachbereiche, neue Use Cases jenseits der klassischen Office-IT sowie Internet-of-Things-Szenarien verstärkt in den Fokus der Mobile Security rücken und zu neuer Komplexität führen. Für IT-Entscheider wird es also auch in Zukunft nicht einfacher, das Spannungsfeld aus Business Enablement und Absicherung aufzulösen.