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Unternehmen sind bei Domain-Registrierung nachlässig

12.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für deutsche Konzerne gibt es hinsichtlich ihrer weltweiten Internet-Präsenz noch einige weiße Flecken auf der Landkarte. Die meisten haben sich bislang nur in wenigen Ländern die Rechte an ihren Domain-Namen gesichert. Ein beträchtlicher Teil befindet sich zudem in Fremdbesitz oder ist überhaupt nicht belegt. Dies geht aus einer Studie des Internet-Dienstleisters 1 Globalplace AG, Wiesbaden, hervor.

Dieser untersuchte in 248 Staaten Webpages mit den Namen der im Dax 30 gelisteten Unternehmen nach dem Muster www.firmenname.landeskürzel. Das Ergebnis ist einerseits ein Positiv-Ranking, das die Unternehmen nach dem Anteil der Domains in Eigenbesitz an den weltweit möglichen Web-Adressen sortiert. An der Spitze rangiert der Automobilhersteller BMW: Die Münchner haben sich bis dato immerhin in knapp 30 Prozent der untersuchten Staaten die Rechte an der Domain www.bmw.xx mit dem jeweiligen Landeskürzel gesichert. Auf dem zweiten Platz liegt Siemens mit 28,3 Prozent, gefolgt von Volkswagen (25,5 Prozent).

Demgegenüber steht ein Negativ-Ranking, in dem die Firmen nach dem Fremdanteil der tatsächlich belegten Domains sortiert sind. An erster Stelle steht hier der Energiekonzern Eon: Fast drei Viertel der weltweit registrierten Eon-Domains gehören nicht dem Energiekonzern selbst, sondern anderen Unternehmen. Ferner hat sich Eon nur in knapp fünf Prozent der Länder seinen Internet-Namen schützen lassen. "Wir übernehmen bestehende Domains nur dort, wo es uns aus Sicht des Geschäfts sinnvoll erscheint", erklärte Eon-Pressesprecher Josef Nelles gegenüber der COMPUTERWOCHE. Zudem sei der Konzern über die Domain www.eon.com ohnehin überall präsent.

Selbst namhafte Unternehmen schneiden bei der Registrierung ihrer Domain-Namen vergleichsweise schlecht ab: So besitzt die Deutsche Telekom nur 3,2 Prozent der weltweit möglichen Domains, und nahezu 40 Prozent der existierenden Domain-Namen befinden sich in Fremdbesitz. Auch der Softwarehersteller SAP liegt mit 14,2 Prozent beziehungsweise 37,5 Prozent lediglich im Mittelfeld beider Rankings.