Unternehmen setzen auf externe Anbieter von Rechenzentren

05.09.2007
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Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Zwei Drittel aller europäischen Unternehmen wollen in Zukunft stärker auf externe Rechenzentren setzen. Ihre Gründe sind die wachsenden Kosten und die zunehmende Komplexität eines sicheren Rechenzentrums. Zu diesem Ergebnis kommt eine europaweite Studie von Colt Telecom.

Das Marktforschungsunternehmen Coleman Parkes hat in 13 europäischen Ländern 400 IT-Entscheidungsträger aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Demnach nutzt bereits die Hälfte der befragten Unternehmen externe Rechenzentren bei der Verwaltung ihrer Daten. Jedoch wollen sie diese Nutzung verstärken und weitere Systeme in externe Rechenzentren auslagern, so die Studie. Insbesondere Unternehmen in Großbritannien, Irland und den skandinavischen Ländern sehen einen dringenden Bedarf, dies noch auszuweiten.

Der Großteil der befragten europäischen Unternehmen stimmte darin überein, dass die wesentlichen Herausforderungen beim Eigenbetrieb eines Rechenzentrums folgende drei Faktoren sind: Sicherheit (73 Prozent), Gesamtkosten (71 Prozent) und qualifizierte Mitarbeiter (64 Prozent). Neben diesen Aspekten haben in Deutschland 60 Prozent der Unternehmen die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften als eine der wesentlichen Anforderungen beim internen Betrieb eines Rechenzentrums genannt.

Europaweit wird insbesondere "Green Computing" in Zukunft bei Rechenzentren eine immer wichtigere Rolle spielen, soll die Studie belegen. Als Hauptherausforderung haben ein Drittel aller Befragten die Erhöhung der Energieeffizienz ihres Rechenzentrums und die damit verbundene Reduzierung ihrer CO2-Emissionen angegeben. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Während die ökologischen Bedenken in Portugal (70 Prozent) am höchsten wiegen, sind sie in Deutschland (zehn Prozent) am niedrigsten. "Die Studie bestätigt, dass ökologische Aspekte für die IT-Abteilungen der Unternehmen immer wichtiger werden, auch wenn diese Entwicklung noch nicht in allen Ländern gleichermaßen fortgeschritten ist", sagt Richard Oosterom, Vorsitzender der Geschäftsführung von Colt Deutschland.

Insgesamt 66 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass Zweitrechenzentren zukünftig eine Standardanforderung sein werden, um den unterbrechungsfreien Geschäftsbetrieb zu gewährleisten. Die größten Herausforderungen an die Rechenzentren in Deutschland sind die physische sowie die IT-Sicherheit. Dies bestätigen 74 Prozent der befragten deutschen Unternehmen.