SaaS, On-Demand, Utility

Unternehmen lassen Cloud Computing links liegen

28.05.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Konzerne springen auf Cloud Computing an

Während SOA lange Zeit nur theoretisch behandelt wurde und teilweise seinen Praxisbezug zu verlieren drohte, gibt es aber bereits einige Unternehmen, die Cloud Computing konkret einsetzen. Von den 202 Firmen, die angaben, sich damit zu beschäftigen, arbeiten 29 Prozent bereits mit Services aus der Cloud. Weitere 29 Prozent erklärten, den Einsatz von Cloud Computing zu planen. 27 Prozent der Befragten sind bis dato noch zu keiner endgültigen Entscheidung gelangt, 15 Prozent haben sich bewusst gegen die Cloud entschieden. Vor allem in Großunternehmen scheint das Konzept auf größere Akzeptanz zu stoßen. Die Hälfte der Firmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern gab an, schon Cloud Services zu beziehen. Dagegen war IDC zufolge unter den Firmen, die sich gegen das neuartige IT-Bezugsmodell entschieden hatten, der Anteil der mittelständischen Unternehmen unverhältnismäßig hoch.

Matthias Kraus, IDC: Momentan herrscht noch viel Verwirrung im Markt.
Matthias Kraus, IDC: Momentan herrscht noch viel Verwirrung im Markt.

Der wichtigste Grund, warum sich die Verantwortlichen in den Unternehmen mit Cloud Computing beschäftigen, ist offenbar die aktuelle Budgetsituation. 32 Prozent der Befragten äußerten die Hoffnung auf mögliche Kosteneinsparungen im Zuge der Nutzung von IT-Services aus der Cloud. Darüber hinaus verbinden die Firmen mit Cloud Computing eine bessere IT-Unterstützung ihrer Geschäftsabläufe. 30 beziehungsweise 29 Prozent der Unternehmen begründeten die Beschäftigung mit dem neuen Modell, sie könnte so die Anforderungen der Fachabteilungen beziehungsweise des Managements besser umsetzen.

Die Prognosen der Anwender für die weitere Entwicklung sind durchaus optimistisch: 45 Prozent rechnen damit, dass sich Cloud Computing in den nächsten zwei bis fünf Jahren bei der Beschaffung von IT etablieren wird. Lediglich neun Prozent gehen davon aus, dass das neue Bezugsmodell in diesem Zeitraum unbedeutend bleiben wird. "Die Einstellung der befragten Anwenderunternehmen spiegelt eine sachliche Auseinandersetzung mit der Thematik wider", sagt IDC-Analyst Kraus. "Insgesamt schätzen die deutschen Unternehmen die Entwicklung von Cloud Computing und die Möglichkeiten, die diese Services bieten, positiv ein."