Studie

Unternehmen kämpfen mit Integrationsinseln

15.04.2010
Anzeige  Eine von Forrester im Auftrag von Sterling Commerce angelegte Studie zeigt, dass Unternehmen bei der B2B-Integration ihrer Lieferkettenpartner einen umfassenderen Ansatz verfolgen.

Sterling Commerce, ein Unternehmen von AT&T, hat die Ergebnisse einer Multi-Client-Studie von Forrester Consulting vorgestellt. Thema der Untersuchung waren Electronic Data Interchange (EDI) und B2B-Anwendungen für den Datenaustausch und Dateitransfer zwischen Handelspartnern. Die Umfrageergebnisse machen deutlich, dass die Unternehmen noch immer verschiedene Integrationslösungen nebeneinander nutzen und nach wie vor mit den Problemen zu kämpfen haben, die durch solche Integrationsinseln entstehen. Nachdem fast 80 Prozent der Befragten angaben, ihre B2B-Systeme im Lauf des nächsten Jahres optimieren zu wollen, scheint die Zeit reif geworden zu sein, bei der B2B-Integration einen umfassenderen Ansatz zu verfolgen.

Im Rahmen der Studie wurden 300 leitende IT-Manager aus den Regionen Nordamerika und EMEA sowie dem asiatisch-pazifischen Raum zu der Nutzung von EDI- und B2B-Lösungen in ihren Unternehmen befragt. Folgende Faktoren wurden von den Teilnehmern als wichtigste Indikatoren für die Verbesserung der Zusammenarbeit mit ihren Handelspartnern genannt:

  • Die Notwendigkeit, die Kosten zu senken (51 Prozent),

  • den nahtlosen elektronischen Dokumentenaustausch mit Geschäftspartnern zu unterstützen (40 Prozent) und

  • die Visibilität der Geschäftsprozesse herzustellen (43 Prozent).

Die Unternehmen können diese Zielsetzungen jedoch nicht ohne Weiteres erreichen, weil manuelle Prozesse aus dem Datenaustausch mit Partnern längst noch nicht verschwunden sind.

Beispielweise

  • tauschen derzeit rund zwei Drittel der befragten Unternehmen mit 60 Prozent oder weniger ihrer Partner EDI/B2B-Dokumente aus;

  • nutzen ungefähr 42 Prozent der Befragten noch Tabellen und andere Textdateien für den Informationsaustausch mit 40 bis 100 Prozent der Partner in ihrer Handelsgemeinschaft.

"Mehr und mehr Unternehmen kommen zu der Erkenntnis, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit unter den manuellen Prozessen im Datenaustausch mit Kunden, Partnern und Lieferanten innerhalb der Wertschöpfungskette leidet", kommentiert Brian Gibb, Vice President, Business Integration Product Line, bei Sterling Commerce. "Wenn ein Unternehmen die Verbindung, Kommunikation und Zusammenarbeit mit allen Partnern entlang der Lieferkette verbessert - und nicht nur mit den führenden 20 Prozent dieser Partner - verbessert es dadurch gleichzeitig seine Fähigkeit, Geschäftschancen zu nutzen, die nach der Wirtschaftskrise entstehen."

Die Umfrage ergab, dass mindestens 64 Prozent der Befragten mehr als 500 Handelspartner haben, mit denen sie regelmäßig EDI/B2B-Dokumente austauschen müssen - ein deutliches Zeichen für die steigende Anzahl von Handelspartnern. Angesichts dieser Entwicklung liegt in der Überwindung der technischen Probleme eines Unternehmens mit vorhandenen EDI/B2B-Lösungen gleichzeitig eine Chance zur Optimierung der geschäftlichen Effizienz und zur Senkung der Kosten. Die Befragten sagten, dass sie die Lösung der Probleme in folgenden Bereichen als wichtig bis äußerst wichtig ansehen:

  • Integration mit anderen Anwendungen (66 Prozent),

  • flexible Reaktion auf neue Geschäftsanforderungen,

  • Zusammenarbeit innerhalb der Handelsgemeinschaft (59 Prozent),

  • Unterstützung kleinerer Partnerunternehmen ohne eigene EDI-Lösungen (58 Prozent) sowie

  • effektive Unterstützung von Bemühungen zur Prozessoptimierung (58 Prozent).

Von einer ganzheitlichen Strategie zur Verbesserung der B2B-Integrationsfähigkeit ihres Unternehmens erhofften sich die Befragten als wichtig bis höchst wichtig bezeichnet Vorteile in folgenden Bereichen:

  • Die Nutzung älterer Integrationsinvestitionen (78 Prozent),

  • eine umfassendere Kontrolle über den Dateitransfer (78 Prozent),

  • eine einfachere Unterstützung für die Optimierung der Prozesse und

  • eine unkompliziertere Anbindung externer Partner an ERP-Systeme (71 Prozent).

"In den vergangenen zwanzig Jahren haben Unternehmen die Automation von B2B-Prozessen eher nach taktischen Gesichtspunkten gehandhabt. Einzelne Lösungen wurden bei Bedarf zusätzlich installiert, ohne jedoch umfassende Strategien zu entwickeln", fügt Gibbs hinzu. "Die aktuellen Umfrageergebnisse belegen, dass ein Umdenken bei den Unternehmen eingesetzt hat und die EDI- und B2B-Integration inzwischen als strategische Herausforderung und Chance gesehen wird; denn wenn die umfassende Integration innerhalb der Lieferkette gelingt, können auch die Gewinne gesteigert und die Zusammenarbeit mit den Partnern verbessert werden." (ue)