Marktforschungsdaten oft ignoriert

Unternehmen auf einem Ohr taub

07.12.2009
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Den Unternehmen scheinen die Defizite beim Einblick ins Kundenverhalten zwar bewusst zu sein. Ihr Lösungsansatz widerspricht aber den Erkenntnissen der BCG-Studie. Nur 28 Prozent denken, dass sie genug Geld für Marktforschung ausgeben - eine große Mehrheit will sich diesen Bereich also noch mehr kosten lassen. Dabei ist offenkundig nicht Datenmangel das Problem, sondern der unzureichende Umgang mit den gewonnenen Erkenntnissen. "Die für das Geschäft günstige Lösung sind nicht unbedingt größere Ausgaben, sondern ein besseres Gleichgewicht von taktischer und strategischer Arbeit und die Maximierung des Gegenwerts des ausgegebenen Geldes", heißt es in der Studie. Eine Folge davon klingt paradox: Ausgerechnet die fortgeschrittensten und reifsten Firmen geben je Mitarbeiter weniger für Marktforschung aus als der Durchschnitt.

CIO für effiziente Datenanalyse zuständig

Technologische Unterstützung für eine effizientere Daten-Analyse auch beim Customer Relationship Management (CRM) könnte der CIO leisten. Möglichkeiten zur Behebung der Mängel gäbe es mittlerweile jedenfalls. Die Analysten von Gartner sehen in Advanced Analytics einen der wegweisenden IT-Trends für 2010. Bei Analyse-Tools und -Modellen ist nach Ansicht von Gartner eine neue Stufe der Unterstützung für operative Geschäftsentscheidungen erreicht. Auch der strategisch bedeutsame Blick in die Zukunft sei inzwischen möglich.