Web

Social Network reagiert auf Kritik der Nutzer

Unter Druck: Facebook erleichtert Profil-Löschung

13.02.2008
Von pte pte
Die Social-Networking-Plattform Facebook hat angekündigt, den Austritt aus der Community künftig zu erleichtern. Damit reagiert Facebook auf massive Kritik seitens der Nutzer.

Zahlreiche Medienberichte hatten in den vergangenen Tagen darauf aufmerksam gemacht, wie nahezu unmöglich es ist, sein Profil auf dem sozialen Portal Facebook wieder zu löschen. Bereits am Montag erneuerte das Social Network nach Berichten der New York Times seine Hilfe-Seiten und teilte den Nutzern mit, dass die Account-Löschung ab sofort einfacher, mit der Sendung einer E-Mail, abgewickelt werden kann. Allerdings wollten Facebook-Vertreter am darauffolgenden Tag nicht so weit gehen und von einer "Ein-Schritt-Löschoption" sprechen.

"Wir arbeiten ständig daran, die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern", sagt Katie Geminder, verantwortlich für Nutzungspraxis und Design bei Facebook. Sollte noch mehr zur Verbesserung der Lösch-Optionen nötig sein, so werde das Unternehmen weitere Schritte ins Auge fassen. Die überarbeiteten Hilfe-Seiten beinhalten nun auch die Frage "Wie lösche ich mein Benutzerkonto?" und die dazu passenden Ausführungen. Ein einfaches Reaktiveren des Profils, wie es zuvor vorgesehen war bzw. womit Facebook den komplizierten Löschungsvorgang rechtfertigte, ist nun offenbar nicht mehr möglich.

Die Option zum vollständigen Austritt aus einer Online-Community muss aus Sicht von Datenschützern immer gegeben sein. "Facebook hat sich dem SafeHarbour-Abkommen verpflichtet. Die Löschung ist nach diesem Abkommen und nach der individuellen Vereinbarung mit dem Benutzer zu bewerten", sagt Hans Zeger, Obmann der Arge Daten, auf Nachfrage von pressetext. Es bestehe ein vollständiger Löschungsanspruch nach Vertragsende. Betroffene, bei denen das nicht geschieht, könnten sich sowohl bei der US-Handelskammer direkt als auch bei der EU-Kommission wegen Nichteinhaltung des Abkommens beschweren.

Seit Montag hatten sich in einer Welle der Entrüstung rund 3.000 Nutzer der Facebook-Gruppe "How to permanently delete your Facebook account" angeschlossen, die am Dienstagabend dann insgesamt 7.000 Mitglieder zählte. Viele zeigten sich erstaunt und gleichermaßen erzürnt über die bekannt gewordenen Schwierigkeiten bei der Profil-Löschung. "Ich wusste wirklich nicht, dass sie Daten aufbewahren, nachdem man seinen Account stillgelegt hat", schrieb ein Mitglied in das Online-Forum. Viele wollten Facebook zwar nicht sofort verlassen, forderten aber die Möglichkeit dazu ein, falls sie in der Zukunft den Wunsch dazu hätten. (pte)