SaaS versus Lizenzsoftware

Unsicheres Einsparpotenzial

31.03.2010
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Sind gemietete IT-Lösungen günstiger als gekaufte? Nicht immer - manchmal rechnet sich der Eigenbetrieb.
Quelle: Artenauta/Fotolia
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Einer Umfrage der Experton Group zufolge wird die Verbreitung von Mietmodellen wie Infrastructure as a Service (IaaS) und Software as a Service (SaaS) in den kommenden Jahren deutlich zunehmen: Bis 2012 wird sich der damit erzielte Umsatz laut Prognose knapp verdreifachen, in einigen Segmenten sogar noch weit stärker wachsen. Auch das seit Jahren praxiserprobte SaaS-Modell profitiert von dem Trend. Immer mehr Applikationen sind als Mietsoftware erhältlich, SaaS-Anbieter freuen sich über gute Geschäfte.

Die steigende Nachfrage beruht auch auf der Annahme, dass sich Applikationen als Mietsoftware günstiger betreiben lassen als gekauft. Doch eine solche pauschale Aussage ist falsch. Die Befürworter von Lizenzsoftware führen beispielsweise ins Feld, dass auch SaaS nennenswerte Anfangsinvestitionen für Integration in die vorhandene Infrastruktur erfordert. Zudem würden die Kosten von Mietsoftware für die gesamte Dauer der Nutzung anfallen und niemals geringer werden, während für die On-Premise-Software die Kosten im Lauf der Zeit fielen.

Die Verfechter von SaaS-Modellen halten dagegen, dass bei einer realistischen Berechnung des Aufwands für Rechenzentrumsbetrieb, Wartung, Hardwareerneuerung und vor allem Software-Updates mit den daraus resultierenden Anpassungen auch für On-Premise-Software regelmäßige Kosten anfallen, die weit über die Gebühren für Lizenz- und Herstellerwartung hinausgehen. Deshalb biete SaaS - gezielt eingesetzt und implementiert - neben weiteren Vorteilen auch nennenswerte Einsparpotenziale.