Datenskandal

Unmut über die Telekom-Führung wächst

07.10.2008

Staatsanwaltschaft untersucht weiteren Fall

Allerdings untersucht die Staatsanwaltschaft Bonn einen weiteren Fall von Datendiebstahl. Im Internet seien mehrere zehntausend Daten der Telekom zum Verkauf angeboten worden, sagte Behördensprecher Friedrich Apostel. Die Staatsanwaltschaft habe daraufhin Ermittlungen aufgenommen. Er schloss nicht aus, dass die Datensätze aus dem Paket von 17 Millionen Kundendaten stammen, die im Jahr 2006 bei T-Mobile gestohlen worden waren.

Politiker von Union und SPD forderten die Regierung auf, ihre Pläne für mehr Datenschutz massiv nachzubessern. "Die Pläne der Bundesregierung sind noch nicht der große Wurf, den wir zum Schutz der Verbraucher benötigen", sagte der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Sebastian Edathy (SPD), der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Bund Deutscher Kriminalbeamter forderte sogar den Rücktritt von Konzernchef Obermann.

Die Telekom wurde bereits seit Monaten von mehreren Datenskandalen erschüttert. Im Mai dieses Jahr bestätigte das Unternehmen, dass Telefondaten von Journalisten und Aufsichtsräten ausgewertet worden waren. Auf diese Weise sollten Informationslecks gefunden werden. Ermittelt wird unter anderem gegen Ex-Chef Kai-Uwe Ricke und den früheren Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel. Oberstaatsanwalt Apostel sagte am Montag, die Ermittlungen dauerten an. (dpa/tc)