Unix-Verband vor dem Aus

20.06.1997

MÜNCHEN (CW) - Die US-ameriknaische Unix-Anwendergruppe "Uniforum" kämpft ums Überleben. Finanzielle Probleme haben bereits zu personellen Maßnahmen geführt: 16 Repräsentanten hatte der Verband, jetzt sind es noch acht, in Zukunft werden es noch weniger sein.

Die Hausmesse "Uniforum 97", die von dem Messeveranstalter Softbank Comdex organisiert wurde, geriet zum finanziellen Fiasko. Ob die Unix-Messe im kommenden Jahr noch stattfinden wird, ist bisher ungeklärt.

In den vergangenen Jahren unternahm Uniforum bereits mehr oder weniger halbherzige Versuche, sich mit anderen Unix-Gruppierungen zu vereinen. Die Annäherungsversuche galten unter anderem dem Standardisierungsgremium The Open Group aus Cambridge, Massachusetts.

Etwa 2500 Mitglieder zählt der Verband, die je 150 Dollar Jahresbeitrag zahlen. Doch die große Zeit der Unix-Gemeinde scheint vorbei zu sein. Stimulierende Profilierungskämpfe gehören der Vergangenheit an. Zwar ist das Betriebssystem die vielleicht bedeutendste Server-Plattform, doch spielt es im Desktop-Bereich kaum eine Rolle. Außerdem hätten es nahezu sämtliche Unix-Anbieter versäumt, auf den Internet-Zug aufzuspringen, argumentiert der britische Informationsdienst "Unigram X".