Harris GmbH:

Unix-Supermini als Abteilungsrechner

23.10.1987

Das jüngste Mitglied ihrer Superminicomputerfamilie und eine neue Generation 3174-kompatibler Steuereinheiten bringt die Frankfurter Harris GmbH mit in die Landeshauptstadt. Der neue Unix-Rechner HCX-5 ist am unteren Ende angesiedelt und bietet eine Leistung von 5 Mips.

Der HCX-5 gilt als Abteilungsrechner und wurde konstruiert für Aufgaben wie Transaktionsverarbeitung, Datenbankverwaltung, Entwicklung von Software, wissenschaftliche Anwendungen und CAD/CAM. Er kann des weiteren als Server im Netzwerk verwendet werden oder als Gateway für andere Superminis und Mainframes fungieren, wobei in dieser Funktion laut Hersteller bis zu 128 Benutzer unterstützt werden können.

Daten werden über den HVME-Bus (Harris VME) mit einer Geschwindigkeit von 40 MB pro Sekunde übertragen. Dem Hersteller zufolge optimiert ein eigens entwickelter Controller die Organisation der Festplatte. Damit könnten Operationen, die die Festplatte intensiv nutzen, um 30 bis 50 Prozent schneller durchgeführt werden.

Der HCX-5 ist objektcode-kompatibel zu den anderen HCX-Systemen. Daher könnten speziell entwickelte Programme ohne Neukompilierung auf allen Systemen eingesetzt werden. Der Supermini unterstützt ferner Ethernet, die Unix-Fernfunktionen, X.25, TCP/IP sowie BSC und SNA von IBM.

Wahlweise können Anwender mit dem Unix System V.2 von AT&T oder Unix 4.2 BSD von der University of California in Berkeley arbeiten. Die Umschaltung erfolgt mit der Tastatur. Laut Hersteller stehen alle angeschlossenen Bibliotheken und Einrichtungen zur Verfügung, so daß der Benutzer Software in beiden Unix-Umgebungen entwickeln und von einer in die andere Übertragen kann.

Das Einstiegsmodell des HCX-5 umfaßt einen 32-Bit-Prozessor, ein Harris VME-Bus-Board mit 9 Steckplätzen, 4 MB Speicher, eine Festplatte mit 337 MB, eine Kassetteneinheit mit 125 MB, den Bedienungsprozessor mit Bildschirm und Modem für Fernwartung, einen asynchronen I/O-Controller, zwei asynchrone I/O-Adapter mit je acht RS232-Direktanschlüssen, eine Unix-Lizenz für 32 Benutzer sowie einen C-Compiler. Mit der Auslieferung des 190 000 Mark teuren Rechners will der Hersteller noch in diesem Monat beginnen.

Die neue Serie IBM-kompatibler Steuereinheiten trägt die Bezeichnung H174-XX und bietet Anschlüsse für 4 bis 32 Coax-A-Geräte sowie 8 bis 24 ASCII-Einheiten (remote oder lokal).

Der Standardausbau umfaßt 1,5 MB Speicher, ein 3 1/2-Zoll-Diskettenlaufwerk, Anschluß für Coax- oder IBM-Verkabelung, ein Remote Diagnostic Port, eine Schnittstelle für IBM-Host-Kommunikation (V.35, X.21, X.25, Token Ring), Dual-Session-Support, Response-Time-Monitor und Online-Konfiguration. Optional werden ein Token-Ring-Gateway, ein zweites 3 1/2-Zoll-Laufwerk, Speichererweiterung bis 3 MB, Dual IBM-SDLC-Host und ACS (Asynchronous Communication Support) angeboten.

Harris will eigenen Aussagen zufolge ab Mitte 1988 noch eine 20-MB-Festplatte, Local Format Storage, Central Site Configuration und IPDS-Unterstützung zur Verfügung stellen. Die Steuereinheiten sollen im November dieses Jahres lieferbar sein und je nach Ausbau zwischen 7000 und 32 000 Mark kosten.

Informationen: Harris GmbH Rennbabnstraße 72ñ74, 6000 Frankfurt 71, Telefon 0 69/67 85-0. Halle 18, Stand B 12/C9.