Datensicherheit steht im Vordergrund

Unix International entwirft Fünfjahresplan für Unix V.4

02.02.1990

MÜNCHEN (CW) - Die Unix International Inc. (UI) hat eine "Roadmap" für die Weiterentwicklung von Unix V.4 bekanntgegeben. Nach diesem Fahrplan arbeitet die Gruppe um AT&T ähnlich wie die OSF an der synchronen Parallelverarbeitung für Unix.

Angelegt ist die Roadmap als dreistufiger Fünfjahresplan. Zuerst wird noch in diesem Jahr, so UI, das Sicherheitsniveau des Betriebssystems auf B2-Level angehoben. Neben Sperren gegen Viren, Datenkorruption und unberechtigten Zugriff werden deshalb Verwaltungsfunktionen für Remote-Systeme in Unix V.4 eingebaut. Mitglieder von Unix International erhalten eine Reihe dieser Features im Rahmen des "Ealy-Access-Programms" noch im Laufe dieses Monats.

In der zweiten Stufe bis Mitte 1992 soll Unix V.4 eine erweiterte Dateiverwaltungsstruktur und raschere Zugriffsmöglichkeiten erhalten. Dadurch soll die Attraktivität des Betriebssystems vor allem für kommerzielle Großanwendungen erhöht werden. Außerdem will die Gruppe bis dahin synchrones Multiprozessing realisieren. Hier gleicht der Zeitplan zwar dem der Open Software Foundation, die ihr Betriebssystem ebenfalls bis 1992 mit dieser Technik ausstatten wollte, nun aber mit einer Freigabe bereits bis zum Ende 1990 rechnet.

Am Ende des Fünfjahresplans steht eine Reihe von Netzwerkfähigkeiten wie die Kommunikation zwischen offenen Systemen nach den OSI-Richtlinien verteiltes Multiprozessing, objektorientiertes Handling und Echtzeit-Unterstützung. Insgesamt, so Unix International, geht die Roadmap auf einen Wunschkatalog der Industrie ein, der von der X/Open-Gruppe als "Open Systems Directive" erstellt wurde.

Schließlich kann Unix International ein Anwachsen der Organisation auf inzwischen 132 Mitglieder melden. Zu den Neulingen zählen die Andersen Consulting und Wyse Technology sowie das kanadische Verteidigungsministerium, die holländische Zentralbehörde für Statistik, die Universität von Mailand und die deutsche Stollmann GmbH.