Unix in der CW

11.09.1987

Xmal schon war Unix Reizthema in der CW - das erste Mal, vor drei Jahren, als Kolumnentitel: "Tu nix mit Unix" (CW vom 4. Mai 1984) lautete die Provokation. Wir finden, daß die These, Unix stehe und falle im kommerziellen Markt mit der einschlägigen IBM-Haltung, nichts von ihrer Brisanz eingebüßt hat. Auszug:

"Ihren sichtbarsten Ausdruck finden die IBM-Aktivitäten auf dem Gebiet der Bürokommunikation in den vielen Softwareprodukten für die Mikro-Mainframe-Verbindung. Das Problem von heute ist, die Kleinen mit den Großen reden zu lassen. Das funktioniert nämlich nur - und damit schließt sich die Argumentationskette -, wenn das Mainframe-Betriebssystem mitspielt. Dieses aber heißt bei IBM MVS oder VM. Das bedeutet: Ein Unix-System, das mit einer IBM-Anwendung arbeiten will, muß auf jeden Fall durch die MVS-/VM-Dekompressionskammer. Die Anwender fragen sich nun, welchen Unix-Maßstab Big Blue anlegen wird. Solange dies nicht beantwortet ist, so das Fazit, geht im Büro nix mit Unix."

Die Kolumne in der CW vom 13. Juni 1986 wurde dann deutlicher, was die Unix-Abstinenz der IBM betrifft:

"Querbeet-Portabilität, die mit Unix angestrebt wird, kann nicht im Interesse des Mainframe-Monopolisten sein. Dazu erübrigt sich jeder Kommentar. Daß die IBM etwas Unix-ähnliches braucht, um den eigenen Augiasstall auszumisten, steht auf einem anderen Blatt. Das hat nichts mit "common" im Sinne einer Standardisierung zu tun."