UMG hofft, auf diese Weise zehn Prozent oder mehr seiner jährlichen Kosten von 20 Millionen Dollar für den Netzbetrieb in 48 Ländern einzusparen. Außerdem soll die Auslagerung bei der Fokussierung auf das Kerngeschäft mit IT-Applikationen für die Musikindustrie helfen, erklärte Executive Vice President und Chief Information Officer (CIO) Scott Belmont. "Aus der Musiksicht entwickelt sich unser Markt rapide, und wir haben damit mehr als genug zu tun", so Belmont. "Gleichzeitig fanden wir es an der Zeit, unser Netz jemandem zu überlassen, der damit seine Brötchen verdient."

Equant sei unter anderem besser in Lage, kurzfristige Lastspitzen abzufedern, als UMG, wenn es selbst sein Netz entsprechend teuer aufrüsten müsste. "Das ist so, als würde man nur einen Platz im Bus buchen und nicht gleich für die Reservierung des ganzen Busses zahlen." Der Outsourcing-Vertrag wurde am 1. März unterzeichnet und kostet Universal Music "einen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag" jährlich. Equant übernimmt die Verantwortung für die komplette UMG-Kommunikations-Infrastruktur vom globalen WAN über LAN, verwaltete herkömmliche und Internet-Telefonie bis hin zum Webhosting.

UMG hat rund 9000 interne Nutzer, daneben greifen tausende Mitarbeiter von Geschäftspartnern auf sein Netz zu. 15 Mitarbeiter wechseln im Zuge der Auslagerung zu Equant, bei UMG verbleiben zur Koordination ein Vice President und ein Projekt-Manager der IT-Abteilung.

Equant soll unter anderem eine rasche Umstellung der Sprachkommunikation auf VoIP (Voice-over-IP) realisieren. Die Entscheidung über die Auslagerung fiel vor rund 18 Monaten. Equant setzte sich dabei unter anderem gegen MCI und Sprint durch (die vor ihrer Fusion separate Angebote vorlegten). Belmont zufolge ist es bei derartigen Vorhaben besonders wichtig, die Glaubwürdigkeit der Dienstleister zu prüfen ("So etwas kann man nicht in einem Spreadsheet abbilden") und ordentlich Zeit einzuplanen. (tc)