"Wenig überzeugend"

United Internet von Freenet-Beteiligung belastet

13.08.2008
Der Internetdienstleister United Internet hat ungeachtet hoher Belastungen aus der Beteiligung an Freenet ein Gewinnplus erzielt.

Im zweiten Quartal wuchs der Überschuss um 14 Prozent auf 45,2 Millionen Euro, wie die im TecDAX notierte Gesellschaft am Dienstagabend in Montabaur mitteilte. United Internet (1&1, GMX, Web.de) will die Konsolidierung der Telefonbranche forcieren und hat sich dazu neben Freenet bei Versatel und Drillisch eingekauft.

Die Beteiligungen schmälerte indes das Ergebnis um 20,2 Millionen Euro, was unter anderem mit höheren Zinszahlungen für Kredite zusammenhängt. Im Fokus hat Vorstandschef Ralph Dommermuth vor allem das Breitbandgeschäft von Freenet, das zum Verkauf steht. Allerdings war zuletzt der Konflikt zwischen den Unternehmen eskaliert, was am vergangenen Freitag in eine turbulente Hauptversammlung der Freenet AG mündete.

United Internet ist zwar der nach der Telekom zweitgrößte DSL-Anbieter, allerdings betreibt die Gesellschaft kein eigenes Netz. Der harte Preiskampf auf dem Markt belastet daher aus Expertensicht zunehmend das Geschäft von United Internet. Das Unternehmen gewann im zweiten Quartal 60.000 neue DSL-Kunden und blieb damit hinter den Erwartungen und deutlich hinter dem Zuwachs im ersten Quartal zurück.

Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal um 14,2 Prozent auf 412,4 Millionen Euro und der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 12,6 Prozent auf 88,6 Millionen Euro. Profitiert hat die Gesellschaft in dem Quartal vom Webhosting-Geschäft - also der Betreuung von Internetseiten. United Internet gehört in dem Bereich zu den weltweit führenden Anbietern und baut die Position weiter aus.

Mit der Quartalsbilanz verfehlte United Internet die Erwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten, die im Durchschnitt mit einem EBITDA von 89,1 Millionen Euro und einem Umsatz von 416,4 Millionen Euro gerechnet hatten. Den Überschuss hatten sie bei 50 Millionen Euro gesehen. Ein Aktienhändler bezeichnete die Quartalsbilanz als "wenig überzeugend". (dpa/tc)