Mit Parallelrechnern in den Transaktionsmarkt:

Unisys vergrößert seine Unix-Famile

24.02.1989

SULZBACH (CW) - Unisys verstärkt mit neuen Modellen der Rechnerfamilie 6000 sein Unix-Engagement. Die Bandbreite reicht vom kleinen Abteilungsrechner bis hin zum Quasi-Mainframe in Parallelarchitektur.

Neben des eingeführte Modell 50 hat der Hersteller jetzt ein Einstiegsmodell und zwei High-End-Maschinen gestellt. Alle basieren auf den gleichen 32-Bit-Prozessoren (Intel 80386) und laufen unter Unix V.3. Auf diese Weise will Unisys eine durchgängige und softwarekompatible Rechnerfamilie schaffen, die dem Anwender einen großen Wachstumsbereich ermöglicht.

Das Modell 30 unterstützt 4 bis 16 Terminals und soll ab März zu einem Preis ab 29 000 Mark angeboten werden. Drei verschiedene Bussysteme sind in der Maschine implementiert: Zur Ansteuerung des Hauptspeichers (4 bis 12 MB) hat Unisys den M-Bus entwickelt, für die Ankopplung von Peripheriegeräten ist ein SCSI-Bus vorgesehen und außerdem ist die Maschine mit dem AT-Bus ausgestattet, der über 5 Steckplätze den Anschluß von Erweiterungskarten aus dem PC/AT-Sektor ermöglicht; Unisys denkt da hauptsächlich an Kommunikations-Controller. Die Kapazität der eingebauten Festplatten beträgt 95 bis 475 Megabyte; extern lassen sich bis zu 2 GB anschließen.

Die beiden High-End-Modelle 70 und 80 sind Parallelrechner. Als Lieferant fungiert auf OEM-Basis der einschlägig spezialisierte US-Herstellerr Sequent Computers, der in Deutschland bereits Siemens mit seinen Maschinen beliefert. Ob daraus eine Softwareverträglichkeit in irgendeiner Form resultieren wird ,war bis Redaktionsschluß nicht zu erfahren. Jedenfalls zielt Unisys damit auf den Markt großer Datenbank- und Transaktionsanwendungen.

Die beiden "Großen" der Systemfamilie 6000 sind in ihrer Basiskonfiguration mit je zwei Hauptprozessoren 80386 und Arithmetik-Coprozessoren 80387 bestückt. Optional lassen sich auch Weitek-Coprozessoren konfigurieren. Alle Prozessoren - beim Modell 70 bis zu 10, beim Modell 80 bis zu 20 Stück - greifen über einen speziell entwickelten 64-Bit-Hochgeschwindigkeitsbus auf den bis zu 80 beziehungsweise 240 MB (Modell 80) fassenden globalen Arbeitsspeicher zu. Das Modell 70 unterstützt bis zu 200, das Modell 80 bis zu 400 Arbeitsplätze. Die Festplatten speichern bis zu 32 Gigabyte. Die beiden Topmodelle sollen ab Juli lieferbar sein. Die Preise stehen noch nicht fest.