Unisys erreicht Gewinnzone im vierten Quartal

24.01.2007
Die weitgehend abgeschlossene Restrukturierung zeigt Wirkung.

Der IT-Serviceanbieter und Serverhersteller Unisys hat für sein abgelaufenes Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 5,76 Milliarden Dollar und damit genauso viel wie im Vorjahr ausgewiesen. Den Nettoverlust konnte das US-amerikanische Unternehmen allerdings von 1,73 Milliarden auf 278,7 Millionen Dollar eindämmen. Ein Aufwärtstrend war vor allem im vierten Geschäftsquartal zu spüren: Die Einnahmen gingen zwar um ein Prozent auf 1,55 Milliarden Dollar zurück. Dafür erwirtschaftete der IT-Dienstleister einen Nettogewinn von 21,3 Millionen Dollar. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte er noch einen Verlust von 31,1 Millionen Dollar ausgewiesen.

Hintergrund waren vor allem die im vergangenen Jahr umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen (siehe auch "Unisys kündigt weiteren Stellenabbau an"): Der Abbau der insgesamt 5600 angekündigten Stellen ist bereits zu 90 Prozent (4900 Stellen) erfolgt, die dadurch erzielten jährlichen Einsparungen schätzt das Management auf rund 280 Millionen Dollar. Weitere 450 Stellen sollen in ersten Quartal 2007 und die übrigen 250 im zweiten Quartal gestrichen werden. Bis Mitte dieses Jahres will Unisys damit insgesamt 340 Millionen Dollar einsparen.

Für CEO Joseph McGrath sind die Ergebnisse des vierten Quartals aber auch eine Bestätigung dafür, dass sein Unternehmen mit der vor einem Jahr in Angriff genommenen Repositionierung auf dem richtigen Weg ist. "Das vierte Quartal war solide und profitabel, weil wir im Rahmen der neuen Strategie die Fokussierung auf Schlüsselmärkte vorangetrieben und unsere Kostenstruktur verbessert haben", fasste der Firmenchef zusammen. Jetzt komme es darauf an, in die fünf strategischen Wachstumsfelder - Outsourcing, IT-Sicherheit, Open Source, Echtzeit-Infrastruktur (On-Demand-Modelle) sowie Microsoft-Lösungen - zu investieren, die Global-Delivery-Kapazitäten auszubauen und die Kosten noch weiter zu reduzieren. Nur so sei das erklärte Ziel zu erreichen, die operative Marge bis 2008 auf acht bis zehn Prozent (ohne Renten-bezogene Ausgabe) zu erhöhen.

84 Prozent des Gesamtumsatzes von Unisys entfallen auf das Servicegeschäft. Am stärksten gewachsen ist dabei der Outsourcing-Bereich. Unisys konnte im vierten Quartal mehrere zum Teil große Auslagerungsverträge an Land ziehen – unter anderem mit dem Business-Intelligence-Spezialisten Business Objects (Desktop- und Helpdesk-Services), mit der EU (Errichtung eines Open-Source-Portals) sowie mit der Informationsabteilung der texanischen Regierung (Rechenzentrums-, Helpdesk- und Support-Dienste). Die Einnahmen aus dem Geschäft mit Beratung, Infrastruktur-Services und Wartung/Support waren dagegen rückläufig. (sp)