Unisys, Data General und AT&T sind Vorreiter Intels Systemdesign Extended Express nicht unproblematisch

08.09.1995

MUENCHEN (CW) - Intels Systemdesign "Extended Express" fuer Server, die mit mehreren Prozessoren arbeiten, findet zunehmend Anhaenger. Allerdings zeigen erste Erfahrungen, dass sich die versprochene Option, Rechner auf zukuenftige CPUs aufruesten zu koennen, nicht ohne einiges Nacharbeiten bewerkstelligen laesst.

Zu den Unternehmen, die bei ihren symmetrischen Multiprozessor- (SMP-)Maschinen auf die Intel-Entwicklung zurueckgreifen, zaehlen Unisys, Data General (DG) und AT&T Global Information Solutions (GIS).

Intels Systemplatinen-Entwurf Extended Express unterstuetzt eine Dual-PCI-Bus-Architektur und soll es ermoeglichen, die Pentium- Nachfolgeprozessoren "P6" als Aufruestoption zu nutzen.

Hier allerdings scheinen erste Fragen aufgekommen zu sein: Unisys hat die Erfahrung gemacht, dass es bei Upgrade-Aktionen nicht mit dem blossen Austausch der CPU getan ist. Vielmehr bedarf es dazu einer komplett neuen Prozessorkarte.

Die Aufruestung von Pentium- auf P6-CPUs sei auch wegen der unterschiedlichen Implementation der Cache-Speicher keine triviale Angelegenheit. Hierzu sei ein neues und ausgefeiltes Systemdesign erforderlich. Bekanntlich hat Intel beim P6 den eigentlichen Prozessor sowie den Cache-Speicher auf einem Modul zusammengefasst.

DG hatte seinen "SMP-4000"-Server bereits im Juni 1995 vorgestellt. Eine Ein-Prozessor-Maschine mit Windows for Workgroups 3.11, 512 KB Sekundaer-Cache- und 32 MB Arbeitsspeicher, mit einem CD-ROM-Laufwerk, aber ohne Festplatte kostet in den USA rund 13 000 Dollar.

Der ebenfalls auf Intels Extended-Express-Design aufsetzende Unisys-Server "SMP 5400" arbeitet mit maximal vier Pentium-CPUs. Der Arbeitsspeicher von 16 MB laesst sich auf 768 MB vergroessern. Je Prozessor kann der Anwender 512 KB oder 1 MB Cache-Speicher ordern.

Cache-Konzepte zwingen zu einem neuen Design

Der Server laesst sich ueber acht Erweiterungssteckplaetze - vier EISA-, zwei PCI- sowie zwei PCI/EISA-Slots - ausbauen. An Massenspeicheroptionen bietet Unisys im SMP 5400 unter anderem sechs extern zugaengliche Einbauplaetze fuer SCSI-2-Fast/Wide- Festplatten. Deren Kapazitaet betraegt entweder 1,2 oder 4 GB.

Auf der Maschine laufen die Betriebssysteme Windows NT 3.5.1, Novells Unixware 2.0 sowie die Unix-Variante SVR4/MP von Unisys. Das Modell mit einem Prozessor kostet 27000 Mark. Die Rechner sind ab sofort verfuegbar.