Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit können entscheidend sein. Im Unternehmensalltag ist das vor allem eine Kostenfrage. Und hier ist das Potenzial bei jedem Telefonat groß, wie ein Beispiel zeigt. Nehmen wir ein Szenario bei einem Großhändler: Das Telefon klingelt. Der Suchlauf zur Anrufer-Identifizierung findet den zugehörigen Kontaktdatensatz im SAP. Im Anrufer-Popup werden nicht nur Name und Firma des Anrufers angezeigt, sondern auch Kundenstatus, Kreditlimit und Zahlungsziel. Im nächsten Schritt kann der Mitarbeiter - direkt aus dem Popup - eine Bestellung auslösen: Die Anruferdaten werden automatisch übergeben. Der Gewinn: eine signifikante Zeiteinsparung - auf beiden Seiten der Leitung.
Geschäftsanwendungen wie ERP- oder CRM-Systeme sind die Basis nahezu jeder Interaktion mit Kunden, Lieferanten oder Partnern: Bestellungen werden über das ERP-System abgewickelt, vertriebliche Aktivitäten im CRM-System getrackt. Unternehmen, denen es gelingt, die Kommunikation mit ihren Geschäftspartnern direkt mit den zentralen Anwendungen zu verknüpfen, können nicht nur ihre Prozesse nachhaltig verschlanken, sondern auch die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit signifikant erhöhen. Voraussetzung hierfür ist die Anbindung der Datenbanken, die den entsprechenden Anwendungen zugrunde liegen. Im nächsten Schritt müssen alle Daten, die für die Kommunikation relevant sind, indiziert und - beispielsweise über einen LDAP-Server - möglichst vielen Clients zugänglich gemacht werden. Dabei sollten folgende 5 Schritte nicht vergessen werden.
- Versteckte Fallen bei der VoIP-Migration vermeiden
Die Tage der klassischen TK-Anlage sind gezählt. Läuft der Vertrag aus, dann soll meist auf VoIP migriert werden. Johann Deutinger, Vorstand Ferrari electronic, zeigt die potenziellen Problemfelder und gibt dazu Tipps. - 1. Pilotinstallation
Wie kann ein kleineres Unternehmen zu maßvollen Kosten evaluieren, ob die IP-Telefonie alle Ansprüche erfüllt? Die beste Möglichkeit ist hier eine Pilotinstallation. Eine vorkonfigurierte Lync-Appliance kann helfen, mit geringen Kosten und wenig Aufwand die Lösung im eigenen Unternehmen zu erproben. Solche Appliances ("Lync-in-a-box") gibt es von verschiedenen Herstellern und sie eignen sich über den Test hinaus auch, um eine begrenzte Zahl an Anwendern, etwa einen Standort oder eine Abteilung dauerhaft auf IP zu migrieren. - 2. Migration
Es gibt Beispiele für generalstabsmäßig geplante Migrationen auf Lync über Nacht, im Regelfall gehen Unternehmen jedoch nach einer Pilotinstallation inkrementell vor. Sie prüfen in der Praxis, ob alle Systeme eine immer weiter erhöhte Zahl an Benutzern bei gleichbleibender Qualität unterstützen. Traditionell schaltet man dabei die IP-Telefonanlage hinter die TK-Anlage - 4. Türöffner
Zu den analogen Endgeräten, die durch klassische TK-Anlagen gesteuert werden, gehören nicht selten Tür- oder Schrankenöffner. Es sieht einfach und alltäglich aus, auf einen Knopf zu drücken, um eine Tür zu entriegeln. Aber auch mit diesen Endgeräten kann Lync nicht kommunizieren, genauso wenig wie andere IP-Telefonanlagen. - 5. Fax
Laut einer Umfrage von Ferrari electronic halten selbst heute 82 Prozent der Unternehmen den Kommunikationsweg Fax für unverzichtbar. Dabei geht es selten um Papierfaxgeräte, sondern meist um Computerfax und Faxserver. Hier gibt es bei einer Migration grundsätzlich die Alternativen, eine eigene Amtsleitung für das Fax beizubehalten oder neben der Telefonie auch das Fax auf IP zu migrieren (Fax-over-IP). - 6. Alarmanlage
Technisch gesehen ist auch die Alarmanlage nur ein weiteres analoges Endgerät, und die Liste dieser Endgeräte ließe sich beispielsweise mit Frankiermaschinen auch noch erweitern. Doch die Alarmanlage ist in vielen Branchen ein besonders heikler Punkt. Es gibt nur wenige für IP zertifizierte Modelle. - 7. Unified Communications
Zusammengefasst: Nur weil die Telefonie in Zukunft auf IP basiert, heißt das noch nicht, dass man auf analoge Technologien bereits komplett verzichten kann. Bei vielen typischen Migrations-Herausforderungen geht es um die intelligente Übersetzung von SIP in analoge Signale und umgekehrt.