Unicef-CIO setzt auf Global-Service-Management

02.03.2006
Die IT für gut 11.000 Mitarbeiter der rund 300 Niederlassungen in 158 Ländern zu verwalten erfordert einen einheitlichen Ansatz für die Kontrolle der zugrundeliegenden Infrastruktur.

"Es ist ein ganz schöner Brocken ", scherzte André Spatz, IT-Vorstand des Kinderhilfswerks Unicef, während seiner Präsentation auf dem "HP Software Forum" in Sydney. Die IT der Unicef sei eine äußerst komplizierte Umgebung, nicht allein wegen der Herausforderungen von Seiten der Infrastruktur, sondern auch aufgrund der politischen Rahmenbedingungen, erklärte der gebürtige Schweizer. "Wir nutzen weltweit eine Infrastruktur, und jeder Mitarbeiter greift auf das gleiche System zurück", führte Spatz weiter aus. Dazu zählen standardisierte Server und Desktops, ein globales Helpdesk, SAP als Backend und ein proprietäres System für den Außendienst, in dem etwa 85 Prozent der Mitarbeiter tätig sind. Das Ganze laufe auf einem globalen IP-Only-Netz mit Quality of Service. Darüber hinaus habe Unicef in den vergangenen zwei Jahren in mehr als 150 Niederlassungen VoIP eingeführt. Da sage einer, VoIP stecke noch in den Kinderschuhen, so Spatz. Um die Infrastruktur zu verwalten, setze die Unicef "HP Openview" ein.

Spatz' Ausführungen zufolge machte das Kinderhilfswerk Service-Management 1998 zu einer Kernkomponente der IT-Infrastruktur. "Damals war ITIL noch nicht in aller Munde, dafür aber Service-Management", erklärte Spatz. Zu Beginn seiner Amtszeit habe er bei Unicef eine ganze Reihe von Neuerungen eingeführt, darunter ein globales Helpdesk, Netzüberwachung und ein Service-Information-Portal, das Auskunft über den aktuellen Stand der Infrastruktur gibt. Die Resultate seien gelinde gesagt dramatisch gewesen, erklärt der Wahl-New-Yorker, zumal Unicef den IT-Betrieb und die weltweite Überwachung in einem gemeinsamen Rechenzentrum zentralisiert habe. Es sei eine permanente Herausforderung, Enterprise-Service-Management einzusetzen, um standardisierte Prozesse zu erreichen, fügte Spatz hinzu.

Auf die Frage nach dem RoI eines solchen Projekts erklärte der Unicef-CIO, dass die IT ein wichtiger Erfolgsfaktor der Organisation sei. Um die Unicef effektiv zu machen, gelte es, das Geld auf die beste Weise zu verwenden: "Alle Geschäftsprozesse werden technisch unterstützt", so Spatz. "Egal ob Logistik, SAP, Spendenbeschaffung und Web-Inhalte, alle Informationen sind elektronisch. Dies ist sowohl zwingend als auch strategisch sinnvoll und nicht IT um ihrer selbst Willen. Wenn wir nicht funktionieren, kann die Organisation nicht ihre Ziele erreichen." (mb)