Hacker-Angriff

Unbekannte greifen auf Daten von 50.000 Uber-Fahrern zu

01.03.2015
Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber ist Ziel eines Daten-Angriffs geworden. Unbekannte verschafften sich Zugang zu einigen Grunddaten Zehntausender Fahrer. In Deutschland stockt es unterdessen bei der zunächst rasanten Expansion.
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Foto: Stefan von Gagern

Datenleck bei Uber: Unbefugte haben sich Zugriff auf Daten von rund 50 000 Fahrern des umstrittenen Fahrdienst-Vermittlers Uber verschafft. Es handele sich um Namen und Führerschein-Nummern von Fahrern aus verschiedenen US-Staaten, erklärte Uber in einem Blogeintrag am späten Freitag.

Fragen könnte das lange Zögern von Uber mit der Mitteilung aufwerfen: Der Zugriff Unbefugter sei bereits Mitte September festgestellt worden, hieß es. Ereignet habe er sich Mitte Mai. Uber reichte auch eine Klage gegen Unbekannt ein. Das Unternehmen machte in der Mitteilung keine weiteren Angaben etwa zu den Umständen des Datenzugriffs. Es sei aber bisher kein Missbrauch festgestellt worden, hieß es. Die betroffenen Fahrer bekommen Unterstützung von einem Dienst, der hilft, die digitale Identität im Netz zu kontrollieren.

Uber war erst vor einigen Wochen in die Diskussion wegen seiner Datenschutz-Politik geraten. Unter anderem hatte sich eine Journalistin beschwert, dass ein ranghoher Uber-Mitarbeiter in New York ohne ihre Erlaubnis auf ihre Fahrt-Daten zugegriffen habe. Uber betonte, man nehme den Datenschutz sehr ernst, der Mitarbeiter sei bestraft worden.

In Deutschland gerät die Expansion von Uber unterdessen nach dem heftigen Gegenwind aus der Taxibranche ins Stocken. Zu Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Düsseldorf kämen vorerst keine weiteren Städte hinzu, bestätigte das Unternehmen der "Wirtschaftswoche". Zugleich stellte ein Sprecher am Samstag klar: "Uber stellt die Expansion in Deutschland nicht ein."

Zugleich könne Uber in den Städten, in denen der Dienst uberPOP zu 35 Cent pro Kilometer angeboten werde, nicht so schnell wachsen, "wie das aufgrund der Nachfrage eigentlich nötig wäre", räumte er ein. "Einen generellen Anwerbestopp für Partner-Fahrer", gebe es allerdings auch in diesen Städten nicht. "Die 35-Cent-Regel erlaubt nur ein begrenzt nachhaltiges Geschäft", zitierte das Magazin einen Uber-Vertreter.