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UMTS-Auktion in Italien schon nach dem zweiten Tag beendet

23.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Ausstieg der Bietergruppe Blu hat das Auktionsverfahren für die fünf italienischen UMTS-Lizenzen abrupt beendet. Bereits vergangenen Freitag hatte das Unternehmen von seinem Recht Gebrauch gemacht, eine Unterbrechung der Versteigerung zu beantragen. Grund für den Rückzug ist ein Streit unter den Blu-Aktionären. Nach Ansicht der italienischen Anteilseigner, sollte die British Telecom (BT) ihren derzeitigen Anteil an Blu von 20 auf 51 Prozent erhöhen. Im Falle einer Aufstockung hätte BT dann aber auch einen größeren Anteil an den UMTS-Lizenzgebühren übernehmen müssen. Der britische Mobilfunkkonzern hatte sich geweigert seinen Anteil auf mehr als 30 Prozent zu erhöhen. Neben BT sind auch Autostrada (32 Prozent), Mediaset und die Holding Edizione sowie die Banca Nazionale del Lavoro (BNL) an dem Konsortium beteiligt.

Durch das Ausscheiden von Blu fielen die Auktions-Einnahmen für den italienischen Staat deutlich geringer aus als erwartet. Nach Angaben des Telekommunikationsministeriums beläuft sich der Erlös auf 23,55 Milliarden Mark. Experten waren von Einnahmen zwischen 33 und 44 Milliarden Mark ausgegangen. Ursprünglich war die Versteigerung für eine Dauer von zehn Tagen angesetzt. Die Gewinner der fünf Lizenzen der dritten Generation sind demnach die drei GSM-Netzbetreiber (Global System for Mobile Communications) Telecom Italia Mobile, Omnitel-Pronto Italia (Vodafone), Wind (France Télécom) sowie die zwei Neueinsteiger, Ipse (Telefónica/Sonera) und Andala (Tiscali/Hutchison).