Trend zu kleineren Lösungen bremst Wachstum

Umsatz von Mehrplatzrechnern wird 1989 nur geringfügig steigen

27.10.1989

KRONBERG (pi) - Knapp 49 000 Mehrplatzrechner werden 1989 in der Bundesrepublik verkauft werden. Das erwartet das Marktforschungsunternehmen IDC Deutschland GmbH. Hiervon wird der größte Teil noch auf Mainframes entfallen; für die Zukunft, so IDC, sei jedoch eine Verlagerung zugunsten mittlerer und kleiner Systeme zu erwarten.

Die Voraussagen für 1989 liegen 16 Prozent über dem Auslieferungsvolumen, das 1988 erreicht wurde. Der Markt werde sich wertmäßig allerdings nur um 2,4 Prozent ausdehnen und einen Gesamtumsatz von 9,4 Milliarden Mark erreichen. Hier macht sich nach Ansicht der Analysten bereits der Trend zur Dezentralisierung, also zu den kleineren Systemen bemerkbar, der ein stärkeres Wachstum verhindere.

Noch allerdings machen die "Jumbos" den größten Anteil an Mehrplatzrechnern aus; IDC schätzt ihren Marktanteil für 1989 auf 40 Prozent (1988: 42 Prozent) gegenüber jeweils 30 Prozent bei kleinen und mittleren Rechnern. Neue Strukturen in der Datenverarbeitung sollen jedoch dafür sorgen, daß 1994 nur noch 28 Prozent der Mehrplatzrechner Mainfraines sein werden; 32 Prozent sollen auf mittlere Datensysteme und 40 Prozent auf Mikrorechner entfallen.

Als kleine Systeme bezeichnet IDC Anlagen für zwei bis 15 Plätze mit einem Wert unter 200 000 Mark; zur mittleren Datentechnik werden Rechner für 16 bis 128 Arbeitsplätze mit einem Wert zwischen 200 000 und zwei Millionen Mark gerechnet. Alle Systeme oberhalb dieser Werte subsumieren die Marktforscher in der Jumbo-Klasse.

Insgesamt erwarten die IDC-Analysten ein Marktvolumen von 10,6 Milliarden Mark für 1994. Danach würde der Mehrplatz-Markt in den nächsten fünf Jahren um 12,8 Prozent wachsen.