PCMer leidet unter momentaner Nichtverfügbarkeit der M-Serie

Umsatz von Amdahl Deutschland stagnierte im vergangenen Jahr

19.04.1991

MÜNCHEN (ciw) - Die Deutsche Dependance der kalifornischen Amdahl Corp. konnte

im Geschäftsjahr 1990 beim Umsatz nicht zulegen. Mit Einnahmen in Höhe von knapp 300 Millionen Mark kam man nicht über das Rekordergebnis des Vorjahres hinaus.

Geschäftsführer Hans H. Reihl führte das Ergebnis unter anderem auf den Preisverfall pro MIPS und auf die späte Verfügbarkeit bei den Topend-Modellen der 5995 -Rechner zurück.

Im Gegensatz zur deutschen Tochter konnte die Amdahl Corp. 1990 einen Umsatzzuwachs um 2,7 Prozent auf 2,16 Milliarden Dollar verbuchen. Der Gewinn vor Steuern stieg um 20 Prozentpunkte und belief sich auf knapp 184 (1989: 153) Millionen Dollar. Dabei steuerte die Muttergesellschaft 54 Prozent der Einnahmen bei, Europa 35, Kanada sechs und der pazifische Raum fünf Prozent.

Nach Angaben des PCMers waren Ende 1990 weltweit 1838 Großrechnersysteme installiert -allein in Europa wurden 698 Systeme gekauft.

In Deutschland waren Ende vergangenen Jahres 69 (1989: 48) Systeme im Einsatz. Die GmbH erzielte 67 Prozent ihrer Einnahmen mit Zentraleinheiten, 15 Prozent mit Speichersystemen und Peripherie sowie 18 Prozent mit Services und Ausbildung. Dabei seien die Software-Umsätze, so Reihl, "nur marginal" gewesen.

Die Anzahl der Mitarbeiter ist im vergangenen Jahr um 72 auf 220 Angestellte gestiegen. Darüber hinaus wurden die Regionen Nord und Süd geschaffen.

Ebenfalls aufgebaut wurde die Organisation in den fünf neuen Bundesländern. Nach Sömmerda, Chemnitz und Leipzig habe man bereits Maschinen verkauft. Allerdings handelt es sich bei der Leipziger Installation um die Ausstattung des Kooperationspartners Robotron Business Systems GmbH RBS.

Zum laufenden Geschäftsjahr erklärte Reihl: "Wir sind mit dem ersten Quartal sehr zufrieden, erwarten aber insgesamt ein schwieriges Jahr". 1991, so der Geschäftsführer weiter, werde durch den Verkauf des neuen Systems 5995 und die kürzlich angekündigte Plattenspeichereinheit 6390 geprägt. Allerdings seien die Topmodelle der M-Serie erst im ersten Quartal des nächsten Jahres in größeren Stückzahlen verfügbar. Nicht zufrieden mit dem Verlauf der ersten drei Monate des Geschäftsjahres konnte hingegen die Muttergesellschaft sein. Joseph Zemke, Präsident des PCMers erklärte: "Wir erwarten Auswirkungen auf die Umsätze im ersten Quartal. Sie werden weit unter dem Vorjahresniveau und den Erwartungen der AnaIysten liegen.