DV-Leiter hätte Client-Server-System vorgezogen

Umfangreiche Softwarefunktionen stiften Vernunftehe mit der AS/400

11.09.1998

"Bisher ist Java für mich nur eine indonesische Insel", schmunzelt Rolf Kersjes. Aber der DV-Leiter des niedersächsischen Unternehmens will offen bleiben für eine zukunftsträchtige IT-Technik, sofern sie sich als praktikabel erweist.

Zunächst zwingen die Euro-Einführung sowie die Datumsumstellung zum Jahr 2000 Deutschlands älteste Papiermühle jedoch, ihre bisher eingesetzten Individualprogramme zu ersetzen.

Nachdem das Unternehmen, zu dem ein Zweigwerk im dänischen Silkeborg gehört, eine Reihe von betriebswirtschaftlichen Anwendungspaketen untersucht hatte, entschied es sich für das Produkt Movex, das Standard-Anwendungsbereiche wie Finanzen, Auftragsabwicklung und Produktion abdeckt.

Es erfüllt die Erfordernisse einer prozeßorientierten und auftragsbezogenen Fertigungen und ist auch in Dänisch verfügbar. Binnen neun Monaten sollen rund 100 PC-Terminals bei Drewsen mit Movex arbeiten.

Obwohl Kersjes ein Client-Server-System vorgezogen hätte, entschied sich der Betrieb für eine AS/400 - ausschlaggebend war schließlich die Soft- und nicht die Hardware. "Keine Liebesheirat, sondern eine Vernunftehe", nennt Rolf Kersjes den Entschluß, "mit Tendenz zur Scheidung." Denn vorsichtshalber wurden die AS/400-Maschinen nicht gekauft, sondern lediglich angemietet. So kann das Unternehmen flexibel bleiben.

Intentia hat für 1999 die Java-Version von Movex in Aussicht gestellt. Danach will Kersjes die Systementscheidung noch einmal überdenken. Vielleicht kommt es ja schließlich doch noch zur Traumhochzeit mit einem Client-Server-System.