Ultimatum abgelaufen: BenQ Mobile wird liquidiert

01.01.2007

Fast zeitgleich begeisterte das Siemens SL55 die Damenwelt: kleiner konnte seinerzeit kein Unternehmen ein Sliderphone bauen. Der pfiffige Slide-Mechanismus, die guten Telefonfunktionen und das für damalige Verhältnisse außerordentlich brilliante Farbdisplay waren klare Alleinstellungsmerkmale, sodass noch fast zwei Jahre nach seinem Erscheinen Nachfrage nach dem schicken Slider bestand.

Zeit für eine neue Gerätegeneration: die Modelle der 65er-Reihe kamen nahezu gleichzeitig auf den Markt und motzten die in die Tage gekommenen kleinen Farbdisplays auf 132x176 Pixel auf. Damit lag man zwar nach wie vor hinter der Konkurrenz, die zumeist auf Smartphone-ähnliche Auflösungen (176x220) setzte, aber der Weg war frei für Multimedia-Anwendungen.

Das S65 war eines der ersten Telefone in Deutschland, die über eine integrierte 1,3-Megapixelkamera verfügten. Bluetooth, Speichererweiterung, tolle Verarbeitung. Doch dass dem Handy die Möglichkeit fehlte, MP3-Dateien wiedergeben zu können, hat bis heute kein Nutzer dem Konzern verziehen.

Softwaretechnisch baugleich, aber deutlich robuster in der Handhabung war der breite Bruder M65 im Stahlgehäuse mit dicken Plastikschalen und mit Gummibändern vor Spritzwasser geschütztem Innenleben. Wer ein Handy suchte, das allen Widrigkeiten des bewegten Alltags trotzen konnte und auch ein unfreiwilliges Bad in der Wanne überlebte, war mit dem M65 nahezu konkurrenzlos gut beraten.