Spektakulärer Datenverlust

UK: Daten von 25 Millionen Kindergeldempfängern vermisst

21.11.2007
Ausgerechnet der britischen Finanzbehörde HMRC sind zwei CDs mit den persönlichen Daten von 25 Millionen Kindergeldempfängern abhanden gekommen.

Die Datenträger enthielten unter anderem Namen, Adressen, Altersangaben, Bankverbindungen und Sozialversicherungsnummern. Verloren gingen sie beim Versand vom HMRC in Newcastle zum National Audit Office in London mit dem Kurierdienst TNT am 18. Oktober.

Chancellor (Finanzminister) Alistair Darling musste gestern im britischen Parlament einräumen, dass ein subalterner Beamter den Versand der CDs veranlasst und sowohl mit dem Download und Brennen der Daten als auch deren unregistriertem Versand gegen bestehende Sicherheitsregeln verstoßen habe.

Die Polizei, so Darling, habe bislang aber keinerlei Hinweise dafür, dass die sensiblen Daten in falsche Hände gelangt seien oder bereits Missbrauch damit getrieben worden sei.

Darling und Premierminister Gordon Brown hatten erst am 10. November von dem Vorfall erfahren - und damit auch erst zwei Tage nach der Chefetage des HM Revenue & Customs, wie die BBC berichtet. HMRC-Chef Paul Gray musste bereits seinen Hut nehmen; Darling steht dem Vernehmen nach ebenfalls massiv unter Druck.

Das britische Unterhaus wurde von Darling erst mit weiterer Verzögerung informiert, damit Banken und Bausparkassen genügend Zeit bekamen, die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die Metropolitan Police in London sucht derweil weiter unter Hochdruck nach den verlorenen CDs; die für den HMRC zuständige Independent Police Complaints Commission ermittelt intern zu dem Datenverlust. (tc)