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Üble Anmache im Chatraum - "Für Täter ist es nirgendwo leichter"

21.09.2006

Die Fachfrau ist überzeugt, dass 97 Prozent der Sexualstraftäter - vor allem mit pädophilen Neigungen - das Internet nutzen, um sich an Kinder heran zu machen. "Es ist nirgendwo leichter", betont Schöning. "Im Internet sitzt jemand, der - ohne die Maske fallen lassen zu müssen - auf unterschiedlichen Ebenen manipulieren kann. Das ist das große Problem, das es den Tätern so einfach macht." Die Rechtslage im Internet sei zudem lückenhaft und das Gros aller dort verübten oder angebahnten Straftaten bleibe unerkannt.

Die Hälfte aller jugendlichen Chatraum-Nutzer - darunter deutlich mehr Mädchen als Jungen - hat schon einmal unangenehme Kontakte im Chat gemacht, ein gutes Drittel sogar mehrmals. Das geht aus der Vorab-Auswertung der repräsentativen JIM-Studie 2006 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest hervor. 70 Prozent der Mädchen mit Chat-Erfahrung wurden demnach schon einmal von Fremden aufgefordert, Name, Adresse oder Telefonnummer preiszugeben. Fast jede fünfte kam der Aufforderung nach.