IT-Investitionen 2009

Übertriebene Panik oder berechtigte Vorsicht?

14.01.2009
Von RAAD Research
Die Finanzkrise hat sich seit Anfang letzten Jahres von einem Branchenproblem zu einer ausgewachsenen Krise der Weltwirtschaft entwickelt. Aktuell übertrumpfen sich Analysten, Presse und sogar die Politik mit Negativmeldungen und Mahnungen zur Obacht.

Auch wenn das Weihnachtsgeschäft, sicherlich beflügelt vom geringen Öl- und damit Benzinpreis, aktuell noch keine Auswirkungen in der Investitionsbereitschaft der Bürger vermuten lässt, ist davon auszugehen, dass im neuen Jahr die Sparsamkeit in den privaten Haushalten regiert.Mit Blick auf Unternehmensinvestitionen gibt es in Zeiten konjunktureller Schwäche zumeist zwei Strömungen. Auf der einen Seite sparen die Unternehmen. Und Entscheider werden sicherlich vorsichtiger, wenn es um die Absegnung von Investitionen geht, die sich nicht unmittelbar refinanzieren. Auf der anderen Seite stehen die Entscheider und Verantwortlichen, die sagen: "Jetzt erst recht!".

Auswirkungen der Finanzkrise auf IT-Investitionen (alle Bereiche)
Auswirkungen der Finanzkrise auf IT-Investitionen (alle Bereiche)
Foto: Computerwoche

Gerade in Krisenzeiten müssten Investitionen in Prozessverbesserung erfolgen, um günstiger anbieten zu können und damit die weniger werdenden Kunden von den eigenen Leistungen mit dem einen schlagenden Argument, dem Preis, überzeugen zu können. Investitionen in die IT-Landschaft erfolgen seit jeher in dieser Ambivalenz und jedes Unternehmen muss für sich die richtige Mischung finden. Verschärft wird die aktuelle Krise durch den Umstand, dass der Motor für Investitionen stottert und die Banken trotz aller Interventionen wenig Antrieb in Form von Liquidität in den Markt bringen. Damit werden auch gewollte Investitionen schwieriger in der Finanzierung.

Herauszufinden, welche Auswirkungen dies auf IT-Investitionen hat, war Ziel der Befragung von 300 IT-Verantwortlichen im Rahmen einer Studie zum Thema Document Management in Deutschland. 41 Prozent der Befragten glauben demnach, dass sich die aktuelle Finanzkrise negativ auf ihre IT-Investitionen im Jahre 2009 auswirken wird.

14 Prozent der IT-Verantwortlichen konnten die Folgen für die eigenen IT-Investitionen zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht absehen. Im Hinblick auf die allgemein düstere Stimmung ist dieses Bild nicht so trübe, wie man es erwarten könnte. Immerhin geht nahezu die Hälfte der Unternehmen davon aus, dass sich die Krise bei ihnen nicht auswirken wird. Allerdings liegt natürlich auch hier der Teufel im Detail, sprich in der Größen- und Branchenzugehörigkeit der Unternehmen. Insbesondere mittelständische Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern meinen, dass sich die Krise negativ auswirken wird. 51 Prozent der befragten mittelständischen IT-Verantwortlichen sind davon überzeugt.