Outlook Web Access, Unified Messaging und Archivierung

Überblick: Microsoft Exchange Server 2010

05.03.2010
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Anzeige  Zu den vielen Neuerungen von Exchange Server 2010 zählen unter anderem Verbesserungen bei Outlook Web Access sowie eine optimierte Rechteverwaltung.

Die neue Version des Exchange Server ist nicht mehr als 32-Bit-Version verfügbar. Exchange Server 2007 gab es noch in 32 Bit für 120 Tage zum Test. Zur Installation setzt Exchange Server 2010 Windows Server 2008 SP2, besser Windows Server 2008 R2 voraus. Die Verwaltungsoberfläche mit der Bezeichnung Exchange Management Konsole hat Microsoft erweitert, in der Tool-Box stehen mehr überarbeitete Tools zur Verwaltung zur Verfügung. Auch eine Verwaltung über die PowerShell mit der Exchange Management Shell ist weiterhin möglich. Die Möglichkeiten der Management Shell hat Microsoft erweitert. Der optimale Client für Exchange Server 2010 ist Outlook 2010. So kann beispielsweise nur das neue Outlook die neue Archivfunktion von Exchange Server 2010 effizient nutzen. Ausführliche Informationen zu Office 2010 und damit auch zu Outlook 2010 liefert Ihnen der Beitrag Alle Details zum neuen Office 2010.

Übersichtlich: Exchange Server 2010 bietet eine neue und effizientere Verwaltungsoberfläche an.
Übersichtlich: Exchange Server 2010 bietet eine neue und effizientere Verwaltungsoberfläche an.

Verbesserte Hochverfügbarkeit und Sicherheit

Mit der neuen Funktion Database Availablity Group (DAG) können Administratoren Exchange-Datenbanken zwischen verschiedenen Servern kopieren. Die Basis dazu ist ähnlich der lokalen Replikation (LCR) beziehungsweise der Cluster-Replikation (CCR) in Exchange Server 2007. Notwendig ist dazu die Enterprise-Edition von Windows Server 2008, da die Funktion den Cluster-Dienst nutzt. Fokus des Clusters ist dann nicht mehr ein virtueller Exchange-Server wie bisher, sondern die einzelnen Postfachdatenbanken. Ging bei Exchange Server 2007 eine Datenbank offline, musste der Clusterdienst immer den kompletten virtuellen Exchange-Server mit allen anderen Datenbanken verschieben.

Das ist bei Exchange Server 2010 nicht mehr notwendig. Insgesamt lassen sich auf einem Server bis zu 100 Postfachdatenbanken betreiben. Die Replikation erfolgt über Transaktionsprotokolle. Administratoren können auch Nachlaufzeiten festlegen und Datenbanken erst nach einer bestimmten Zeit durch Transaktionsprotokolle aktualisieren lassen. Der Cluster-Dienst ist kein Bestandteil der Standard-Editionen von Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2. LCR, CCR und auch die Standby Continuous Replication (SCR) sind kein Bestandteil mehr in Exchange Server 2010, alle Funktionen sind in der DAG vereinigt. Insgesamt können Sie so die Datenbanken auf bis zu 16 Server replizieren. Greifen Anwender mit Outlook auf einen Client Access Server per MAPI zu, leitet der Client Access Server die Anfrage automatisch auf den oder die DAG-Server um. Clustern Sie Exchange, genauer gesagt die Mailbox-Rolle, lassen sich auf solchen Clustern unter Exchange Server 2010 auch die beiden Rollen Client-Access und Hub-Transport mit installieren.