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Über 60 Kaufangebote für Boo.com

22.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Seitdem Boo.com letzte Woche Konkurs angemeldet hat, haben 63 Parteien ihr Interesse an einem kompletten oder Teil-Aufkauf des Internet-Startups bekundet. Mick McLoughlin, Sprecher des von Boo.com eingesetzten Konkursverwalters KPMG Corporate Recovery, erklärte, er habe "große Hoffnungen", dass der bankrotte Online-Kleiderhandel einen Käufer findet - vielleicht sogar bereits in dieser Woche. Eventuell werde KPMG die Firma in zwei Teile spalten: die Shopping-Website und das Auftragsabwicklungssystem. Letzteres kann bestellte Produkte in weniger als einer Woche in 18 Länder in Europa und den USA ausliefern. Damit nur seriöse Kaufangebote eingehen, verlangt KPMG von allen Interessenten eine Kaution von rund drei Millionen Mark. Ist ein Käufer gefunden, erhalten die übrigen Parteien ihre Kaution zurück.

Boo.com berief in der vergangenen Woche KPMG als Liquidator. Das schwedische Startup hat von rund 125 Millionen Dollar Startkapital, das es 1999 von Anlegern wie der Benetton-Familie oder dem französischen Luxus-Artikel-Mogul Bernard Arnault erhalten hatte, nur noch 500 000 Dollar übrig. Damit legte eines der ersten bekannten Dotcom-Unternehmen die von Analysten erwartete Bauchlandung hin (CW Infonet berichtete).