Professor Fischer liebt klare Verhältnisse:

UDF-Trefferquote auf der SYSTEMS: Ein Prozent

12.10.1979

MÜNCHEN (je) - Mit der Erarbeitung von "EDV-Lösungen aus einer Hand" warb die Unternehmensberatung Dr. Fischer (UDF) GmbH auf der SYSTEMS um Kunden. Die in Stuttgart ansässige "Full-Service-Beratungsgesellschaft" (Eigenaussage) greift im Bedarfsfall zwar nicht auf eigene, wohl aber auf Softwarepakete ihrer Tochtergesellschaft Orda GmbH, Stuttgart, zurück. Prof. Dr. Hellmuth Fischer, Herr über UDF und sieben weitere Gesellschaften in den Bereichen Assekuranz, Finanzen und Consulting, machte sich vor der Presse stark für saubere Abgrenzungen innerhalb des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) beziehungsweise seiner Fachgruppen.

Es sei an der Zeit - so Fischer -, daß dem Kunden in jeder Phase eines EDV-Projekts klar sei, welche Interessen- und Tatsachenlage auf der Gegenseite vorliege; und um dies zu erreichen bedürfe es vordringlich einer eindeutigen Etikettierung. Gerade den BDU-Mitgliedern stehe es gut zu Gesicht, auf diesem Felde Vorbildliches zu leisten. Ziel der UDF, die 1978 einen Honorarerlös von sechs Millionen Mark (Fischer-Gruppe insgesamt 10 Millionen) erzielte, war auf der SYSTEMS, "durch gute Gespräche mit Interessenten und Hardwareherstellern" den Grundstein für ein positives Jahr 1980 zu legen.

Ob dies realisiert wurde, muß sich noch zeigen. Denn Fischer beziffert die von ihm so benannte "Trefferquote" auf der SYSTEMS so: Aus 100 Kontakten wird ein Auftrag. "Die fachliche Qualifikation der SYSTEMS-Besucher ist umgekehrt proportional zu ihrer Abschlußfreudigkeit" weiß er zu berichten Dunkle Wolken sieht Fischer über der Zukunft der Softwarefabriken, "weil die Finanzstruktur der kleinen Häuser überstrapaziert wird". Vielversprechend ist die Zukunft nach Fischers Ansicht, wenn ein Softwarehaus sich auf die Anpassung fertiger Softwarepakete verlegt und dann in zweiter Linie noch für einen Hardwarehersteller arbeitet.

Das auf dem Gebiet der Datenbanksysteme mit der Darmstädter Software AG zusammenarbeitende Haus UDF geht mit einer Belegschaft von 40 Mitarbeitern in diese Zukunft. Am 1. Januar 1979 waren noch 60 Leute unter Vertrag. Von zwei seiner besten Mitarbeiter trennte sich Fischer, weil sie, entgegen seinen Prinzipien, Beteiligung am Unternehmen und Mitbestimmung für sich reklamierten.