Tzero vernetzt das digitale Zuhause mit Ultrawideband

12.06.2006
Die im kalifornische Sunnyvale ansässige Firma Tzero Technologies will über Ultrawideband (UWB) statt WLAN Videos drahtlos im ganzen Haus streamen.

UWB stammt aus der militärischen Forschung. Über kurze Entfernungen lassen sich damit bis zu 500 Megabit pro Sekunden übertragen - etwa zehnmal mehr als über heute übliche Wi-Fi-Netze (gemäß IEEE 802.11g). Damit lässt sich der Kabelsalat der Hi-Fi-Anlage im Schrank zwar fein ersetzen, doch über größere Entfernungen bricht die UWB-Bandbreite normalerweise erheblich ein.

Tzero hat nun nach Angaben von Firmengründer und Chief Technology Officer (CTO) Rajeev Krishnamoorthy, Chip entwickelt, die diese Begrenzung weitgehend aufheben. Über Entfernungen von zehn bis 30 Meter sollen sie - auch durch Wände hindurch - Transferraten von 100 Mbps erreichen. Sie sollen ferner Video-Streams ohne einfrierende Bilder oder Unterbrechungen ermöglichen.

Um UWB gab es bereits einen so heftigen Standardisierungsstreit zwischen zwei konkurrierenden Herstellerlagern, dass sich das zuständige Komitee beim Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) früher in diesem Jahr auflöste, ohne einen Kompromiss erzielt zu haben. Tzero setzt auf eine UWB-Version, hinter der die WiMedia-Allianz mit unter anderem Intel steht.

Erste Produkte will die Start-up im Juli herausbringen. Potenzielle Kunden für die Chip, die unter anderem in Consumer Electronis, Wireless-Routern und PC-Karten ihren Platz finden könnte, wollte Krishnamoorthy noch nicht nennen. Laut "Wall Street Journal" gehört aber zumindest die Siemens-Tochter Siemens Subscriber Networks LLC mit Sitz in Dallas zu den Herstellern, die Tzeros Technik evaluieren. (tc)