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Medien 2009

Twitter wird das neue Leitmedium

30.12.2009
Von pte pte

Datenschutz

Die weiter steigende Nutzung von sozialen Medien hat aber auch in diesem Jahr wieder dazu beigetragen, dass hitzige Datenschutzdebatten geführt wurden. Twitter, Facebook und nicht zuletzt die diversen Google-Angebote verleiten mehr und mehr Menschen, Intimes von sich im Netz preiszugeben. Zuletzt hatte vor allem Facebook mit seinen neuen Privateinstellungen für Verärgerung bei Usern und Datenschützern gesorgt, nachdem die automatische Datenfreigabe nach außen den Nutzern als Verbesserung verkauft worden war.

Als Dauerbrenner in der Kritik von Datenschützern erwies sich neuerlich der Internetgigant Google mit seinen zahlreichen neuen Produkten. Um den Angriffen etwas Wind aus den Segeln zu nehmen, startete der Konzern Anfang November das sogenannte "Google Dashboard", worüber die Nutzer ihre persönlichen Daten besser unter Kontrolle halten und mehr Einblick in das Datensammeln des Unternehmens gewinnen sollten.

Als wenig hilfreich für die Datenschutzoffensive des eigenen Konzerns erwies sich jedoch Google-CEO Eric Schmidt, als er im US-Fernsehen sinngemäß zum besten gab, "wer etwas zu verbergen habe, sollte dies vielleicht gar nicht erst tun". Doch nicht nur in puncto Privatsphäre, auch in Copyright-Fragen eckte Google neuerlich an und sorgte vor allem mit seiner Buchdigitalisierung bei Verlagen für Verstimmung.

Die rasanten Entwicklungen im Web, das neben der Dominanz von großen Playern wie Google, Microsoft und Co auch zunehmend von nutzergenerierten Inhalten beherrscht wird, lässt auch die Zeitungsverlage weiterhin recht ratlos zurück. Während Printauflagen weiterhin sinken, die von den USA ausgehende Zeitungskrise - verschärft durch das eingebrochene Anzeigengeschäft - auch hierzulande noch stärker spürbar zu werden droht, wird das Internet als Informationsquelle immer wichtiger.

Doch auch wenn die Zugriffe auf Zeitungswebseiten wachsen, so verdienen die Verlage damit bis dato wenig bis kein Geld - nach wie vor fehlt es an Geschäftsmodellen. So kommt es kaum überraschend, dass immer mehr Branchenvertreter - allen voran News-Corp-Chef Rupert Murdoch - nach "Paid Content" schreien und zumindest teilweise auf Bezahlinhalte im Netz umsteigen wollen. Auch deutschsprachige Medien sind mittlerweile in die Debatte eingestiegen, der Weg wird jedoch steinig.