Mikroblogging im Business

Twitter für Profis

05.01.2009
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Schauen Sie sich den Markt an

Auch die COMPUTERWOCHE ist mit einem eigenen Tweet im Web präsent.
Auch die COMPUTERWOCHE ist mit einem eigenen Tweet im Web präsent.

Bevor Sie eine Twitter-Kampagne starten, müssen Sie den Sinn des Mikrobloggings verstehen lernen. Schauen Sie sich an, was andere Unternehmen tun. IBM ist beispielsweise mit einem Stream zu eigenen Events vertreten, Sun Microsystems informiert hauptsächlich über Neuankündigungen - beides ist für den Beginn empfehlenswert. Auch Oracle sowie die großen Beratungshäuser BearingPoint und Capgemini twittern gelegentlich. Dass klassische Medien den Dienst ebenfalls zunehmend einsetzen, demonstriert auch die COMPUTERWOCHE. Was kaum jemand ahnt: Der neue US-Präsident Barack Obama hätte ohne Twitter etliche Wählerstimmen weniger verbuchen können. Eine umfangreiche Liste deutschsprachiger Tweets finden Sie hier.

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken

Sollten Sie sich zum Twittern entschieden haben, definieren Sie zunächst Ihre Stärken. Ihre Idealvorstellung sollte es sein, sich als Meinungsmacher auf einem Fachgebiet zu etablieren. Das Internet hat den Informationsfluss demokratisiert - namhafte Medienunternehmen belegen zwar immer noch einen guten Teil des Marktes, ihre Vorherrschaft bröckelt aber. Special-Interest-Angebote, die sich an immer kleinteiligere Zielgruppen wenden, nehmen zu - Twitter bietet die Möglichkeit, ein Fachgebiet zu besetzen, das es im Mikroblogging-Kosmos noch nicht gibt. Nutzen Sie die Chance und starten Sie beispielsweise mit Ihrer Marketing-Abteilung einen Tweet zum Kernthema Ihres Geschäfts. Große Vorteile haben Online-Shops und das produzierende Gewerbe - sie können günstig über Neuigkeiten informieren und entsprechende Werbung streuen. Auch Kunden-Feedback und Supportleistungen (Fragen und Antworten), die eine breite Masse von Lesern interessieren, lassen sich via Twitter umkompliziert verbreiten.

Die Alternative: Yammer

Yammer, beim Startup-Wettbewerb "TechCrunch 50" im vergangenen Jahr für die beste neue Geschäftsidee ausgezeichnet, ist ein auf die interne Unternehmenskommunikation ausgerichtetes Mikroblogging-Werkzeug. Entwickelt hat es der Stammbaumdienst Geni.com. Yammer wurde mittlerweile ausgegliedert und kann von anderen Unternehmen eingekauft werden. Analog zum Twitter-Claim geht es bei Yammer um die Frage "Woran arbeitest du gerade?" - die Mitarbeiter können den Dienst als Diskussionsplattform nutzen, um sich auszutauschen und Probleme gemeinsam zu lösen. Der größte Unterschied zu Twitter ist das in sich geschlossene System - nur Teilnehmer des Unternehmensnetzes, die sich mit ihrer geschäftlichen E-Mail-Adresse registrieren, haben Zugriff.