Diebold: Gegenwärtiger Einsatz von Textsystemen überschätzt

TV-Marktpotential rund 650000 Gerate

03.07.1981

BERLIN/BONN (nw) - Das Marktpotential für Textverarbeitungssysteme schätzt das Frankfurter Marktforschungsinstitut Diebold Deutschland GmbH auf rund 650 000 Einzelgeräte. Bislang jedoch sind in der Bundesrepublik erst 30 000 computergesteuerte Textverarbeitungssysteme im Einsatz.

"Der gegenwärtige Stand der EDV-Anwendung wird vielfach überschätzt." So die Aussage einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildungforschung (BIBB) zum Thema "lnformationstechnologie in Büro und Verwaltung", die auf den Prognosen von Diebold über die voraussichtliche Marktentwicklung in diesem Bereich beruht. Ein großer Teil der kleinen Betriebe arbeite noch mit "manuellen" Informationsverarbeitungsverfahren. Größere Betriebe hätten zwar durchweg Geräte der elektronischen Datenverarbeitung installiert, nutzten diese aber bislang meist nur für einen Teil der Aufgabenbereiche.

Zur Zeit stünden den rund 2,5 Millionen Schreibmaschinen und 10 000 lochstreifengesteuerten Textautomaten nur etwa 30 000 computergesteuerte TV-Systeme gegenüber. Von den etwa 2,5 Millionen Schreibmaschinen seien rund 950 000 an Arbeitsplätzen

mit nur gelegentlichen Schreibaktivitäten installiert, für die Textverarbeitung in absehbarer Zukunft nicht rentabel sein werde. Diebold schätzt, daß der Bestand an Textsystemen bis 1985 auf etwa 100 000 ansteigen wird.

Das Hauptwachstum erfolge vor allem bei preiswerten und einfachen Systemen, wobei eine intelligente Korrekturschreibmaschine als Einzelgerät im Mittelpunkt stehe.

Die computergestützte Textverarbeitung wird nach Meinung der Frankfurter Marktforscher vor allem in Anwenderbereichen rasche Verbreitung finden, in denen eine verbesserte Textverarbeitung unmittelbar zum wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebes beiträgt.