Eutelsat steigt beim Pilotprojekt Infocity ein

TV-Kabelnetz und Satelliten sorgen im Duett für Bandbreite

26.06.1998

Gemeinsam mit dem europäischen Satellitenbetreiber Eutelsat hat das Telekommunikationsunternehmen Otelo Communications aus Düsseldorf einen zusätzlichen Dienst im Multimedia-Projekt Infocity gestartet. Im Rahmen des Pilotvorhabens wurden in Gelsenkirchen und Gladbeck 2000 Haushalte mit einem breitbandigen Internet-Zugang ausgestattet. Die Besonderheit hierbei: Die Verbindung zwischen Fernsehkabel-Infrastruktur und dem Internet stellen Satelliten von Eutelsat her. Interessierte Teilnehmer mit Kabelanschluß können zu einem monatlichen Betrag von 39,95 Mark im Internet surfen. Dabei, so die beteiligten Unternehmen, stehen den Surfern Übertragungsraten von 2 Mbit/s zur Verfügung.

An den Kabelkopfstationen der Kabelnetze setzt Otelo Satellitenantennen mit einem Durchmesser von 1,20 Meter ein. Diese Systeme stellen den Rückkanal zum Satelliten her. Die für diesen Zugang erforderliche Technik wurde von Eutelsat, Otelo und der deutschen Forschungseinrichtung für Informationstechnik GMD in St. Augustin entwickelt.

In Deutschland sind rund 18 Millionen Haushalte an Kabelnetze angeschlossen. Neben der Deutschen Telekom betreibt Otelo ein eigenes Kabelnetz und erreicht damit 2,1 Millionen Kunden. Damit entstünde diesen Privatanwendern eine Alternative zum Web-Zugang via ISDN oder analogem Modem. Das Pilotprojekt könnte nach Angaben von Eutelsat den Weg ebnen, um in Zusammenarbeit mit Kabelnetzbetreibern in ganz Deutschland auch andere Gebiete zu versorgen.

Das Multimedia-Projekt Infocity vernetzt Bürger, Unternehmen und Behörden in Düsseldorf, Köln und Gelsenkirchen über ein Glasfaser-Kabelnetz. Der Endanwender verbindet sich über Kabelmodems mit dem TV-Netz.