Sicheres Netzwerk und Nmap

Tutorial - Portscanner und Ports

29.11.2012
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Portnummern: Well known und registrierte Ports

Es gibt drei Kategorien von Portnummern. Well known ports (0-1023) vergibt IANA (Internet Assigned Numbers Authority). Nur privilegierte Benutzer sollen die bekannten Ports für bestimmte System-Prozesse und Anwendungen verwenden. Darunter fallen FTP, HTTP, IMAP, POP3, SMTP und Telnet. So weit es möglich ist, benutzen TCP und UDP die gleichen Portnummern. IANA führt als Service für die Community die registrered ports (1024-49151), oder als ephemeral ports (etwa "vergängliche Ports") bezeichnet, auf.

Einige Beispiele für well known Ports:

7 Echo

20 FTP-Datentransfer vom Server zum Client

21 FTP-Steuerbefehle durch den Client

23 Telnet-Kommunikation (unsichere Verbindungsmethode aus den Urzeiten des Internets, weil sie Daten unverschlüsselt überträgt)

25 SMTP-Mail-Versand

43 Whois

53 DNS-Auflösung von Domainnamen in IP-Adressen

80 http-Webserver

110 POP3-Client-Zugriff für Mail-Server

143 IMAP

194 IRC

389 LDAP

443 HTTPS

531 AIM, ICQ

666 DOOM-Online-Spiel

901 SWAT

989 FTPS-Daten

990 FTPS-Steuerbefehle

Software-Hersteller benutzen registrierte Ports für Programme, die ein Anwender persönlich installiert. Die Fehlermeldung "Fehler! Hyperlink-Referenz ungültig" tritt in diesem Zusammenhang auf. Ein bekannter registrierter Port ist SIP (Session Initiation Protocol) mit der Portnummer 5060. Das Protokoll wird bei VoIP-Diensten eingesetzt und stellt eine Alternative zum Skype-Protokoll dar. Auch 3306 ist ein Port, den Administratoren und Programmierer kennen dürften. Die MySQL-Datenbank besitzt diese Portnummer. MySQL wird auf Linux-Systemen eingesetzt und tritt häufig in Verbindung mit der Skriptsprache PHP auf. Alternativen zum HTTP-Port 80 stellen 8008 und 8080 dar. Sie kommen dann zum Zug, wenn neben einem Apache-Webserver parallel ein IIS auf einem System aktiviert ist oder zu Testzwecken ein zusätzlicher Webserver läuft.

Unter etc/services können Sie die Port-Liste Ihres Linux-Rechners einsehen. Bei Windows XP befindet sich diese Auflistung unter %WINDIR%\system32drivers\etc\services.

Die letzte Klasse beinhaltet die dynamic and/ or private ports, welche je nach Anforderung verwendet werden. Sie sind keiner Anwendung fest zugeordnet. Eine komplette Übersicht der Portnummern gibt es bei IANA.

Im nächsten Teil erfahren Sie, wie Sie Ports vor Eindringlingen schützen.