Rheinländer bauen ihre DV-Dienstleistungen aus:

TÜV versucht sich Im ClM-Geschäft

05.02.1988

ESSEN (CW) - Nach dem Einstieg In die Software-Qualitätsprüfungen mischt der TÜV Rheinland, Essen. jetzt auch im C-Beratungsgeschäft mit. Seit neuestem bietet der Verein eine herstellerneutrale Beratung insbesondere für mittelständische Unternehmen der Konstruktions- und Fertigungsbranche an.

Die rheinländischen CIM-Technikberater versuchen auf vielfältige Art, sich den nötigen Überblick auf dem chaotischen CAD/CAM-Markt zu verschaffen. "Da gehen wir ganz systematisch vor", erläutert Pressesprecher Eberhard Wühle, "bis hin zu einem Besuch beim Hersteller." Dem Interessenten soll eine individuelle Strategie- und Produktberatung angeboten werden, die verschiedene Soft- und Hardwareanbieter umfaßt. "Wenn der Kunde mit einer allgemeinen Empfehlung nicht zufrieden ist", so der Referent, "dann geben wir eine konkrete Empfehlung." Prinzipiell aber gelte, daß der TÜV sich nicht für spezielle Einzelprodukte ausspreche.

Die zur Auswahl gestellte Soft -oder Hardware ist zuvor in hausinternen oder auch externen Tests auf die Richtigkeit der Herstellerangaben geprüft worden. Ein Teil dieser Testarbeiten wird den Mitarbeitern der neuen Abteilung "Computer-unterstützte Technologien und flexible Industrie-Automatisierung" von der Software-Prüfstelle abgenommen: Produkte, die bereits das TÜV-eigene QS-Gütesiegel für Mindestanforderungen tragen, werden nicht noch einmal getestet. Umgekehrt gelte jedoch nicht, betont Wühle, daß Produkte ohne QS-Zeichen automatisch aus den Anbieterlisten des CAD/ CAM-CIM-Beratungskreises ausgeschlossen würden.

In der Frage, ob auch in der CIM-Technik ein Qualitätsstandard analog zum Software-Gütesiegel angesteuert werde, gibt sich der TÜV noch abwartend: "Wenn sich das als sinnvoll herausstellen sollte, werden wir es realisieren." Zurückhaltung signalisiert der Pressesprecher auch bei der Preisgestaltung: "Das muß noch durchkalkuliert werden."