Abrechnung für Steuerberater und kleinere Unternehmen:

TRS-80 im kommerziellen Low-cost-Einsatz

27.06.1980

KÖLN (to) - Fertigsoftware für den Mikrocomputer Tandy TRS-80 bietet die Unternehmensberatung Wolfgang Bornheim & Partner, Köln. Neben Paketen für Fakturierung, Adreßverwaltung und Textverarbeitung wird eine mandantenfähige Lohnbuchhaltung angeboten. Interessant erscheint dem Softwareproduzenten seine Produktpalette besonders deswegen, weil die Hardware einschließlich Basis-Software mit einem Preis von etwa 10 000 bis 12 000 Mark auch für Kleinunternehmen erschwinglich sei.

Das Programm wurde mit besonderem Blick auf die Problematik der Lohnsteuerabrechnung der Klein- und Mittelbetriebe und die Praxis des Steuerberaters entwickelt. Es erledigt angeblich alle Arbeiten aus dem Lohnbereich einschließlich der im Lohnsteuerbereich anfallenden Servicearbeiten (wie Auskünfte, Lohnsteuer-Jahresausgleich). Die Abrechnung kann mandantenindividuell erfolgen und berücksichtigt die im Lohnbereich vorkommenden Sonderfälle, wie Nettolohnverarbeitung, Heimarbeiterlöhne, Geringverdiener, ebenso baulohnspezifische Besonderheiten wie Schlechtwetter- und Kurzarbeitergelder. Die Verarbeitung erfolgt im Dialog, der Anwender wird also durch gezielte Bildschirm-Abfragen vom Programm durch die Verarbeitung geführt. Alle Bescheinigungen und Anmeldungen (mit Ausnahme der Lohnsteuer-Anmeldung) werden auf weißem Endlospapier ausgedruckt. "Dies erspart den komplizierten Wechsel teuerer Vordruckpapiere" erklärte Bornheim. Die Lohnsteuer-Anmeldung wird auf Wunsch in des amtliche Formular eingedrückt. Ebenso steht ein Programmteil zur Verfügung, der nach Herstellerangaben im Anschluß an die Errechnung der Löhne sofort die entsprechenden Überweisungsträger ausdruckt.

Die Entstehungsgeschichte des Lohnabrechnungspaketes, erinnert sich der Kölner, bei aus einer Notlage heraus entstanden. Im väterlichen Steuerberatungsunternehmen wurde eine geeignete Packagelösung gesucht. Die Wahl fiel damals auf ein System der Serie Audit von Olivetti, auf der allerdings die Lösung letztendlich nicht realisiert werden konnte. Bornheim: "Um selber einen solchen Reinfall zu vermeiden, haben wir unser System sorgfältig durchkonstruiert."

Das Programm wurde auf die komplizierteste Lösung, den Baulohn, ausgelegt. Damit und durch den modularen Aufbau, gibt das Softwarehaus an, ist es für jede andere Lohn-Applikation in kleinen oder mittelständischen Unternehmen geeignet.

Das Paket, das nunmehr etwa ein Jahr auf dem Markt ist, wurde, wie Bornheim angibt, - bisher 32-mal installiert. Der Preis der modularen Lohnabrechnung allein betrage 3000 Mark (ohne Mehrwertsteuer). Hinzu käme ein eventueller Anpassungsaufwand für Datenstukturänderungen oder Druckerbesonderheiten, der jedoch kaum höher als 250 bis 300 Mark ausfällt, wie es von Unrternehmerseiten heißt. Die Einschulung koste nochmal einmal 60 Mark je Stunde (unabhängig von der Teilnehmerzahl), wobei angeblich zwischen vier und acht Stunden benötigt werden. Den Programmteil Überweisungsträger-Druck erhält der Interessent für 200 Mark.

Ein laufender Berichtigungsdienst, der zwei Updates pro Jahr umfaßt, kann für 300 Mark jährlich in Anspruch genommen werden. Der Anwender erhält damit automatisch die jeweils neueste Programmversion, die alle steuer- und beitragsrechtlichen Änderungen beinhaltet.

Zur Orgatechnik, Köln, im Oktober dieses Jahres soll, versichert der Software-Chef, ein Finanz-Buchhaltungsprogramm fertiggestellt sein und präsentiert werden. Mahnwesen und Kreditorenbuchhaltung sollen darin bereits integriert sein. Dieses neue Paket wird, meint Bornheim unverbindlich, um 4500 Mark liegen.

Informationen: Wolfgang Bornheim & Partner, Software, Theodor-Heuss-Ring 20, 5000 Köln 1, Tel: 02 21/12 32 95.